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Wir hoffen

Verantwortlicher Autor: Peter-G. Rademacher ENA Oliver Schöpf DVPJ Teningen, 30.03.2020, 14:32 Uhr
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Teningen [ENA] „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“ So lautet eine vielzitierte Mahnung, die man dem nordamerikanischen Volk der Cree zuschreibt. Wir beginnen heute zur Zeit der Corona-Krise zu spüren, wie verletzlich, schwach und eigentlich nicht überlebensfähig unsere moderne Welt und wie unvernünftig die Art,

wie wir zu leben gewohnt sind, letztendlich ist. Um das Bild noch dunkler und unheilvoller zu gestalten kann man sich vor Augen führen, dass Seuchen und Pestilenzen in der Geschichte der Menschheit immer vom Menschen selbstverursacht waren. Die Natur reagiert in gnadenlos anmutender Art und Weise, wenn das Leben oder die Art zu leben nicht in das große Gefüge der selbstregulierenden Prozesse von Mutter Natur integriert werden können. Mikroorganismen haben in der Selbstregulation des biologischen Lebens innerhalb der jeweiligen Lebensumstände eine bedeutende Rolle inne. Sie spenden Leben oder sie nehmen es.

Zudem sind Mikroorganismen wichtige Instrumente und Katalysatoren in der Weiterentwicklung von biologischem Leben. Wären vor Abermillionen Jahren die Mitochondrien nicht in Zellen eingewandert, gäbe es heute keine sauerstoffatmenden mehrzelligen Organismen. Hätten uns Pest und Cholera nicht zu einer hygienischen mit Frischwasser versorgten Lebensweise erzogen, gäbe es keine größeren Siedlungen und Städte. Es ist schon seltsam wie Verlust, Verzicht und Leid uns zu besseren Menschen machen. Weder Kant noch Konfuzius vermochten es den Menschen durch Lehre der Vernunft von seiner Kurzsichtigkeit zu befreien und auf den rechten Weg zu bringen.

Mutter Natur hingegen zieht einfach den Stecker und das war´s dann. Ein Weiter so wie bisher geht dann nicht mehr! Befinden wir uns alle in diesen Zeiten, in denen Mutter Natur uns gerade den Stecker zieht? Oder ist das alles nur Panikmache oder sogar eine verschwörerische Farce in deren Hintergrund ganz andere Dinge „geregelt“ werden? Wahrscheinlich wird es für viele Menschen in diesem Leben unbeantwortet bleiben. Wichtig ist jetzt nur Eines: Zu erkennen wie wir Tag für Tag die Rasierklinge reiten, wie alles mit heißer Nadel auf Kante genäht ist und wie wir auf dünnem Eis gehen. Wenn die Lastwagen und Züge nicht mehr rollen, ist eine Stadt wie Berlin innerhalb von einer Woche leergegessen.

Folgendes lehrt uns die Geschichte jedoch. Wenn das Wasser bis zum Halse steht und die ersten schon ertrunken sind, spaltet sich der Egoist von der Gemeinschaft. Der Hamsterer oder der gemeine Betrüger werden sich einen vorübergehenden Vorteil verschaffen. Aber nur die solidarische Gemeinschaft wird überleben. Im Umkehrschluss lässt sich darüber hinaus aber auch erkennen, dass der gemeine Betrüger mit dem fiesen Omatrick oder der Klopapierhamsterer wie auch der menschenverachtende auf puren Profit hin agierende Großkonzern selbst wie Katalysatoren in einem Selbstreinigungsprozess fungieren können.

Eine solidarische Lebensgemeinschaft wird sie wie Schmutz aus dem Hause fegen. Wenn wir jetzt nicht den Kopf verlieren, werden wir sie in dieser Zeit an ihren Taten erkennen. Wir könnten die Taschenspielertricks von Selbstdarstellern der Political Correctness oder von „nachhaltig“ agierenden Wirtschaftsimperien durchschauen, die weintrinkenden Wasserprediger entlarven. Dazu brauchen wir insbesondere Hoffnung und Zuversicht, denn es gilt jetzt die Angst zu überwinden. Angst vor den Konsequenzen nach einer falschen Entscheidung, Angst das Gewohnte zu verlieren, Angst vor Krankheit und Tod.

Und vor Allem muss uns bewusst werden, dass wir nur Rädchen im großen Uhrwerk sind und die Regeln und Funktionen dieses Werkes nicht sehen wollten. Jeder hat die Entscheidung sich in Demut und Solidarität zu üben oder in Egomanie zu erkranken. Nach mir die Sinnflut könnte schon zu spät sein. Egal ob es eine gewollte Reinigung innerhalb des kapitalistischen Macht- oder Wirtschaftsgefüge ist oder ob es Mutter Natur mal wieder zu bunt mit den Menschen wird, wir erfahren gerade wieder das Schicksal als Chance um uns neu zu erfinden. Denn es ist der Mensch der fühlt und denkt, arbeitet und lebt, erkrankt und stirbt, nicht die menschliche Ordnung oder gar das Geld.

Sollte sich gerade die Wirtschaftsordnung selbst einen Reset geben oder belehrt uns gerade die Natur über unsere unnatürliche Lebensart, wir sind immer mitten drin und voll dabei. Wir hoffen daher sehr auf eine Wandlung im Bewusstsein der Menschen. Denn die Veränderung kommt, ob wir nun konstruktiv mitwirken oder mit dem Strom mitgerissen werden. Es ist wieder mal unsere Entscheidung. Kant oder Konfuzius zu lesen mag erhellend sein aber die Erfahrung kühlen Kopf zu bewahren, wenn man in den geladenen Gewehrlauf des Schicksals blickt, ist ein reinigendes Erlebnis.

Corona hin oder her. Was uns jetzt weiterführt, sind Zuversicht, positive Gedanken und Wünsche für den Anderen, wie sie in positiven Affirmationen jetzt zum Ausdruck kommen. Der Gruß „Bleiben Sie gesund“ ist von so großem Wert und erfreut das Gemüt. Die Antithese „Werde nicht krank“ führt in die andere Richtung. Werden Sie und bleiben Sie gesund!

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