Donnerstag, 13.02.2025 06:18 Uhr

Psychische Hygiene – die Kraft der Gedanken

Verantwortlicher Autor: Peter-G. Rademacher ENA Oliver Schöpf DVPJ Teningen, 04.02.2025, 11:30 Uhr
Fachartikel: +++ Special interest +++ Bericht 1868x gelesen

Teningen [ENA] Wir alle leben aus der Welt unserer Vorstellungen. Unser Bewusstsein ist geprägt von Traditionen, Erziehung, Narrativen und Glauben. Die Wissenschaft lehrt uns, dass unser Zentralrechner, das Gehirn schematisch arbeitet und deshalb schnell die Informationen erarbeiten kann, die wir für unser alltägliches Leben brauchen. Das Gehirn bildet nicht die Realität ab, sondern erdenkt sie.

So entstehen Vorstellungen aber keine analytische Berechnung oder Betrachtungen auf der Grundlage der erhaltenen Informationen. Der Begriff Vorstellung ist in unserer Sprache gut gewählt, denn es beschreibt, dass wir Schemata vor uns stellen, die uns oftmals den Blick auf das „Wahre“ verstellen.
In unserer Zeit der Meinungskriege wird nur allzu deutlich, dass dieser Mechanismus von Politik und Medien äußerst geschickt verwendet wird, um den analytischen Blick zu zerstreuen.

Die Menschen werden förmlich gezwungen gewisse Vorstellungen aufzunehmen und in ihr Bewusstsein zu integrieren. Jeder muss zu jedem eine Meinung haben, auch wenn er nicht in die Thematik eingedrungen ist oder die Themen sogar studiert hat. Schnell wird unsere Gedankenwelt zu Bewertungen von Gut und Böse gedrungen. In der Welt, die uns gezeigt wird, sind die Themen und Aspekte, die wir zu Vorstellungen entwickeln müssen, bis ins Kleinste zerteilt, sodass wir das große Ganze nicht mehr erkennen können und mit Frust, Angst, Aggression oder Ignoranz reagieren, weil die einzelnen Puzzelteile einfach nicht mehr zusammenpassen wollen. Das haben schon die „alten Römer“ im Machtgrundsatz „teile und herrsche“ vorzüglich verstanden und umgesetzt.

„Wenn Du denkst, Du denkst, dann denkst Du nur Du denkst“ ist eine der weisesten Sentenzen, die der Mensch bis dato hervorbringen konnte.
Was bedeutet das für unsere Gesundheit, wenn wir in zerworfenen Kleinteilen denken und eigentlich auf keinen Nenner kommen? Wir leben innerlich in Stress und Disharmonie. Wir sehen unser Leben als ständig bedroht an. Wir suchen nach Wahrhaften, Halt und Sicherheit. Das ist unsere Achillesferse. Ein berühmter Arzt formulierte die beste und sicherste Heilung von Krebs wie folgt:
„Man muss sich nur von seiner Familie trennen, seinen Job kündigen und auf die andere Seite des Globus auswandern“. Sicherlich ist das keine empfehlenswerte Lösung, aber es zeigt wie ein festgefahrenes, durch unsinnige Vorstellungen

und Meinungen geprägtes Leben, gepaart mit Ängsten vor Veränderungen krank macht. 
Doch wie kommen wir zu mehr Frieden in unserer Gedankenwelt und zu mehr Sicherheit und Trost in unserem Bewusstsein? Durch schöne Dinge, durch Staunen und Humor. Schlicht durch Freude und das Geben von Freude. Und vor allem durch die Kraft des Wohlwollens.
Wir werden täglich dazu angehalten, die Dinge schlecht zu sehen. Überall erkennen Probleme und Negatives. Doch wenn man den Pianisten Lang Lang ein Mozart Klavierstück spielen hört, weiß man ganz unbewusst, dass hier Wahres und Beständiges erlebt werden kann. Niemand würde diesem Musiker was Böses wollen?

Es gibt Kräfte, die nur allein der Mensch erschaffen hat, die inklusiv, vorurteilsfrei, verbindend und ergreifend sind. Man muss sich deren nur erinnern um dem Moloch der krankmachenden Vorstellungen und wenig nutzbringenden Narrativen zu entkommen.
Schenken wir unserem unsympathischem und scheinbar ignorantem Nachbarn mal ein ehrliches Lächeln, so haben wir eine wirksame Medizin eingenommen. Wir erleben oft das Phänomen, dass Schmerzen, Unwohlsein und Ängste vergehen, wenn wir wieder mal eine schöne Zeit in einer Gesellschaft geprägt von Geborgenheit und Wohlwollen verbringen durften. Also sollte es unser Ziel sein diese Lebensbedingung täglich selbst zu erschaffen. Der erste Schritt dazu ist unsere Gedankenwelt zu entgiften.

st man gefangen in der Welt der negativen Gedanken, muss erst ein Entzug ähnlich einem Drogenentzug vollzogen werden. Es ist schwer diesen Teufelskreislauf zu durchbrechen und es ist uns immer noch wenig bewusst, dass es sich lohnt, täglich Energie in Positives zu investieren. Jeder von uns kennt Menschen, die scheinbar mühelos durchs Leben finden. Ihnen scheint alles zuzufallen, sie haben alles im Griff. Wenn wir uns diese Menschen genauer ansehen, fällt uns auf, dass sie mit Freude durch ihr Leben gehen.

Freude ist der grundlegend benötigte Treibstoff für ein gesundes Leben. 
Wir erkennen also, dass wir hygienisch mit unserem Geist und Bewusstsein umgehen müssen, selbst wenn wir von unserer Umgebung und Lebensumstände nichts Positives erfahren. „Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Deine Worte. Achte auf Deine Worte, denn sie werden Deine Taten. Achte auf Deine Taten, denn sie werden Dein Schicksal.

Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von European-News-Agency können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.
Zurück zur Übersicht
Info.