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Gedanken zur Freimaurerei

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 07.04.2021, 17:40 Uhr
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Wien [ENA] Zwischen Legenden und hoher Politik bewegt sich manchmal das Buch "Der Stern von Bethlehem. Kundgebungen des Einheitsbundes deutscher Freimaurer," herausgegeben 1899 vom deutschen Lyriker und Bankdirektor Carl Holtschmidt. Es beinhaltet durchaus interessante Erklärungsversuche über das sagenumwobene Thema Freimaurerei. Der Sammelband enthält Beiträge wie zum Beispiel die Geschichte der Bauhüttengeheimnisse.

Grundsätzlich ist die Freimaurerei tief religiös, andererseits aber auch von einem unbändigen Freiheitswillen beseelt, der sich besonders gegen das Papsttum richtete und sich auch in einer Abneigung gegen den scholastischen Wissenschaftsbetrieb zeigte. Gleichzeitig bekennen sie sich zur Lehre Jesu und einem Reich Gottes auf Erden. Dieser sehr idyllische Gedanke zerbricht sehr bald an der harten Wirklichkeit mit seinem Kampf um's Dasein und den ehernen Gesetzen der Staatsgewalt. Für dieses Dilemma finden sie ganz unterschiedliche Erklärungen. Die Freimaurer berufen sich daher auf ein Christentum, dass über allen Confessionen der Erde steht. Holtschmidt betont, "die Dogmatik christlicher Kirchen kann niemals Grundlage des Maurerthums sein."

Der Maurerbund soll die ganze Erde umfassen und den Religionscultus aller Völker ersetzen. Dieser "geistige" Griff nach der Welt ist schwer zu verstehen, da sie sich ja nicht mit politischen und kirchlichen Angelegenheiten befassen wollten. Kein Wunder also, dass die Freimaurer gleich nach der Gründung der Londoner Grossloge im Jahr 1717 heftiger Kritik und Verfolgung ausgesetzt waren, die besonders von den Jesuiten ausging. 1738 sprach bereits Papst Clemens Xll. den Kirchenbann über Alle aus, die an freimaurerischen Versammlungen teilnahmen, sich in Logen aufnehmen lassen oder sie in irgendeiner Weise unterstützen und die Bischöfe erhielten den Auftrag sie als Ketzer anzuklagen. Ist diese Reaktion eigentlich mit den Worten Jesu vereinbar?

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