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Gedanken zu Jean Le Rond d'Alembert

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 30.10.2020, 18:53 Uhr
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Wien [ENA] Die Herausgabe der französischen Enzyklopädie in den Jahren 1782 bis 1832 hat die Menschheit in die Wissensgesellschaft katapultiert, die heute mit dem Internet und digitalen Nachschlagewerken wie Wikipedia ihren fantastischen Höhepunkt erreicht hat. Es gibt fast kein Thema, dass nicht nach dem Eintippen in die Suchmaschine, wie von Zauberhand in sekundenschnelle am Bildschirm erscheint.

Einer der Väter der enzyklopädischen Entwicklung war sicherlich Jean Le Rond d'Alembert, der 1682 in Paris geboren wurde. Berühmt wurde dieser eminente Mathematiker, Philosoph und kompromissloser Aufklärer gemeinsam mit Denis Diderot als Herausgegeber der "Encyclopedie, dem Wörterbuch der Wissenschaften, Künste und Handwerke". D'Allembert allein verfasste darin 1700 Artikel. Dieses ambitionierte Nachschlagwerk hatte 142 Bearbeiter, die sogenannten Enzyklopädisten und umfasste 166 Bände. Schon damals war vielen klar, "Wissen ist Macht". Nichtsdestotrotz musste sich die Enzyklopädie noch jahrelang gegen die Zensur behaupten. So schrieb Diderots Freundin Sophie Volland 1762, "Dieses Werk wird eine Umwandlung der Geister mit sich bringen."

Und sie hoffte, dass die Unterdrücker, Fanatiker und Intoleranten dabei nicht gewinnen werden. In d'Alemberts Schrift, "Ursprung und Entwicklung der Wissenschaft und Künste" entwickelte er seinen empirischen Ansatz. Er sieht die Sinne als Ursprung der Ideen und Quelle unserer Erkenntniss. Großzügig, frei und siegesgewiss durchwandert er alle Wissensgebiete und sieht sie organisch aus den Sinnesempfindungen entstehen.Die Wissenschaften in ihrer Vielfalt sind das Ergebnis des menschlichen Bemühens zu überleben. In seinem fast pedantischen Glauben an die Notwendigkeit des Sammeln und Ordnen aller Fakten, lässt er trotzdem noch Platz für geoffenbarte Religionen, damit das Verborgene enthüllt werden kann, obwohl ein Rest verschlossen bleibt.

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