Erfolgsgeschichte Mutter-Kind-Pass
Wien [ENA] "Der österreichische Mutter-Kind-Pass ist ein großer politischer Wurf und eine der schönsten Erfolge in der Medizinhistorie" betonte Thomas Fiedler, Obmann der Bundsfachgruppe Frauenheilkunde und Geburtenhilfe der Östrreichischen Ärztekammer bei einer Pressekonferenz in Wien. Denn bereits fünf Jahre nach der Einführung des Mutter-Kind-Passes im Jahr 1974 ist die Säuglingssterblichkeit um rund 40 Prozent gesunken.
Die Verringerung der Säuglingssterblichkeit und die Früherkennung von Fehlentwicklungen im Säuglings-und Kindesalter waren ein Schwerpunkt bei der Einführung unter der Gesundheitsministerin Ingrid Leodolter. Diese Gesundheitsvorsorge für eine werdende Mutter und ihr Kind ist zwar kostenlos und nicht verpflichtend, aber trotzdem eine notwendige Voraussetzung für weitere Sozialleistungen. Ultraschall- gynäkologische und laborchemische Untersuchungen wurden wichtige Eckpfeiler der Schwangerschaftsbetreuung. Auch aus kinderärztlicher Sicht ist der Mutter-Kind-Pass ein eminent wichtiges Vorsorgetool für die Gesamtentwicklung unserer Kinder, betont Bernhard Jochum, Obmann der Bundesfachgruppe Kinderheilkunde der ÖÄK.
Zur medizinischen Weiterentwicklung der Vorsorgeuntersuchungen gehört aus kinderäztlicher Sicht zum Beispiel auch die Hüftsonographie, durch die angeborene Hüftfehlbildungen frühzeitig erkannt und behandelt werden können. In der Zukunft soll die Vorsorge durch den Mutter-Kind-Pass über den 5. Geburtstag des Kindes hinaus erweitert werden. Der österreichische Nationalrat hat 2021 den Eltern-Kind-Pass eingeführt mit dem Vorsorgeuntersuchungen für das Kind bis zum 18. Lebensjahr vorgesehen sind.