Die 23. Österreichische Schmerzwoche der ÖSG
Wien [ENA] Bereits 23 Mal hält die Österreichische Schmerzgesellschaft die "Schmerzwochen" ab, um sich über die Entwicklungen der modernen Schmerzmedizin auszutauschen. Schwerpunkt bildet diesmal der geschlechterspezifische Unterschied bei der Entstehung und Behandlung von Schmerzen. Leider leiden nämlich Frauen sechsmal so häufig unter chronischen Schmerzen wie Männer. Dazu kommen noch schwere Nebenwirkungen bei Medikamenten.
Daraus folgt für die ÖSG, dass sich die Schmerztherapie noch viel deutlicher zu einer geschlechterspezifischen Behandlung entwickeln muss. Nachdem Schmerz in der Medizin hauptsächlich als Symptom gesehen wurde, nahm die WHO nun chronische Schmerzzustände als eigenständige Krankheitsgruppe auf. Allein in Österreich leiden 1,8 Millionen Menschen an chronischen Schmerzen. Wegen der komplexen Diagnostik fordert ÖSG- Präsident Prof. Dr. Wilhelm Eisner einen gesetzlichen Anspruch auf eine medizinische Zweitmeinung, um medizinische Fehleinschätzungen oder unnötige Eingriffe zu vermeiden. Außerdem hat die ÖSG das Ziel, dass es in jedem Bundesland mindestens ein Schmerzzentrum geben soll und die integrative Therapie im Strukturplan verankert wird.
Nicht zu unterschätzen ist der ÖSG- Appell Bewegung als Präventionsmaßnahme gegen chronische Schmerzen ernst zu nehmen. Angeblich bewegen sich mehr als die Hälfte der österreichischen Erwachsenen und etwa zwei Drittel der Jugendlichen nicht ausreichend und erfüllen damit auch nicht die Mindestanforderungen der nationalen und internationalen Bewegungsempfehlungen. Deshalb hat Prof. Dr. Richard Crevenna die ÖSG- Initiative "Beweg dich" ins Leben gerufen, um auf die Wichtigkeit von Bewegung zur Vorbeugung chronischer Schmerzen aufmerksam zu machen. Auch das Diplom für Spezielle Schmerztherapie der Östrreichischen Ärztekammer könnte das Therapieangebot der bestehenden österreichischen Schmerzeinrichtungen verbessern.