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Luxor

Verantwortlicher Autor: Theo Goumas Luxor, 13.02.2025, 08:27 Uhr
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Luxor [ENA] Luxor ist mit etwa einer halben Million Einwohnern, die größte Stadt Oberägyptens und zählt als das größte Freilichtmuseum der Welt. Das werden die Römer nicht gerne hören. Die alten Griechen nannten die Stadt „Theben“, die Römer später „Thebae“ oder „Diospolis Magna“. Luxor bedeutet „Die Stadt der Paläste“ und geht wahrscheinlich auf das arabische „al-qusūr“ (die Burgen) zurück. Die Stadt wird vom Nil geteilt.

Luxor ist, neben Assuan weiter südlich, ein Touristenmagnet und ein wichtiger Ort der Geschichte. Die Stadt erstreckt sich entlang des östlichen Nilufers und ein kleiner Teil befindet sich gegenüber auf der Westseite. Zu erreichen ist die Stadt gut mit Bahn und Flugzeug aus dem In- und Ausland. Per Auto ist es mühselig und dauert ewig, wenn man aus Kairo oder den Küstenorten am Roten Meer kommt. Stillvoll geht’s mit dem Schiff auf dem Nil, das mit einer mehrtägigen Kreuzfahrt verbunden werden kann.

Wer keine Zeit für eine lange Anreise hat, der fliegt. Aus dem Inland muss man jedoch mit teils stundenlangen Verspätungen und mit vielen Kontrollen an den Flughäfen rechnen. Hinzu kommt die Frage, wie man ins Hotel kommt. Gut, wenn das Hotel einen Shuttle-Service anbietet, denn dann erspart man sich den Stress mit den örtlichen Taxifahrern, die versuchen, einen regelrecht auszunehmen. Dann werden mindestens 25 US-Dollar für 10km verlangt, für die man nicht mehr als 3-4 US-Dollar zahlen sollte.

Feilschen was das Zeug hält, sollte man in dem Augenblick und darauf beharren, dass man a) kein Amerikaner ist, b) keine USD hat und mit Ägyptischen Pfund zahlen möchte, c) nicht blöd ist und d) die Preise kennt, weil man schon mal hier gewesen ist bzw. im Land lebt (unter Nennung einer größeren Stadt). Einwände werden kommen in Form von: „Sie können auch mit Euro oder Pfund Sterling bezahlen – Ich stand den ganzen Tag hier und habe nichts verdient – Ich muss das Ticket für den Flughafen bezahlen“, usw. Besagtes Ticket muss tatsächlich bezahlt werden und kostet nur 30 LE (weniger als 60 Cent) und nicht 200 LE oder mehr.

Am besten ist, man bezahlt das Ticket selber in bar, wenn man aus dem Flughafen rausfährt, indem man aus dem Taxi springt und somit den Fahrer mit dieser Aktion überrascht und gibt dem Fahrer am Ende der Fahrt 200 – 300 LE (4 – 6 Euro). Die Taxen verfügen über keinen Taxameter, sodass man nicht nachvollziehen kann, was die Fahrt kostet. Wenn man aber die Preise in Kairo hernimmt, sind sogar die 4 Euro zu viel, denn in Kairo kommt man 20km weit. Noch besser ist es, man reist nicht individuell, sondern organisiert mit Reiseleiter und verbringt zwei bis drei Tage in der Stadt.

Viele verbringen nur einen Tag, was viel zu wenig ist. An zwei Tagen kann man so ziemlich alles im Schnelldurchgang sehen. Wer aber alles in Ruhe sehen und genießen möchte, sollte drei Tage in Luxor verbringen. Denn die Stadt hat einiges zu bieten und außer den Sehenswürdigkeiten, sollte man auch Zeit finden, in der Stadt und an der Nilpromenade spazieren zu gehen. Manche Hotels haben auch ein Spa, wo man sich nach einem langen Tag entspannen kann. Wenn man keine Höhenangst hat, kann man frühmorgens mit dem Heißluftballon eine Runde drehen und sich Luxor von oben anschauen. Unbedingt warm anziehen, denn es kann frostig werden, auch im Sommer. Da in der Stadt ein trockenes Wüstenklima herrscht, ist es nachts und frühmorgens ziemlich frisch.

Danach kann der Tag beginnen. Wer nur einen Tag zur Verfügung hat, wird Zeit für drei Sehenswürdigkeiten haben: Tal der Könige, Memnonkolosse und Karnak-Tempel (die schönste Sehenswürdigkeit der Stadt). Beim Tal der Könige gibt es ein Ticket für 750 LE (stand Februar 2025), für die Stätte und drei Gräber, die man sich aussuchen kann, vorausgesetzt sie kosten nicht extra. Denn für vier Gräber, u.a. das von Tutanchamun, braucht man ein zusätzliches Ticket. Tickets kann man entweder Online kaufen oder an der Kasse vor Ort. Falls man sich entscheidet, Tickets vor Ort zu kaufen, sollte man wissen, dass, wie bei allen Sehenswürdigkeiten, nur Kartenzahlung akzeptiert wird.

Wenn man durch die Kontrolle gegangen ist, ist man noch nicht drin in der archäologischen Stätte, sondern ca. 5 Minuten davon entfernt. Es gibt einen Fahrdienst mit Elektrofahrzeugen, der kostenpflichtig ist, aber das kann man sich sparen und zu Fuß gehen. Hat man sich für das günstige Ticket entschieden, muss man sich gut überlegen welche Gräber man besichtigen möchte, denn Zusatztickets gibt es auf dem Gelände keine zu kaufen, nur vorne am Schalter. Je nach Andrang, sollten man etwa 2 Stunden für den Besuch einkalkulieren. Hat man Zusatztickets gekauft, dauert der Besuch maximal 3 Stunden, wenn man sich alles in aller Ruhe anschauen möchte. Auf dem Gelände befindet sich auch ein hochpreisiges Café und beim Ausgang ein Souq.

Als nächstes kommen die Memnonkolosse, die mit ihren 18 Metern Höhe, sehr imposant sind. Das Gelände ist weitläufig und einige Statuen sind leider unter Planen versteckt. Die beiden Kolosse zählen zu den bedeutendsten Statuen des alten Ägyptens und waren so etwas wie Sicherheitsmänner, den sie wurden links und rechts neben dem Eingang des Totentempels des Pharao Amenophis III. errichtet. Leider ist vom Totentempel nichts mehr übrig, sodass die beiden Statuen kolossal in der Landschaft stehen und einen mächtigen Eindruck machen.

Als drittes und wichtiges Ziel des Tages, sollte der Karnak-Tempel auf dem Programm stehen. Der Karnak-Tempel ist die größte Tempelanlage Ägyptens und mit den hohen und guterhaltenen Säulen, sehr imposant. Man kommt aus dem Staunen nicht heraus. Zahlreiche Statuen schmücken die drei Bereiche, aus der der Komplex besteht, und die Anlage wird zudem aus hohen, kräftigen Mauern umgeben. Da sich unter den Besuchern viele Influencer tummeln und Wege blockieren, sollte man sich mit der Besichtigung Zeit lassen. Eintritt kostet 600 LE (Stand Februar 2025).

Wer zwei oder sogar drei Tage zur Verfügung hat, der sollte sich den zentral gelegenen Luxor-Tempel anschauen. Kernstück ist der Tempel des Amun-Re mit seinen zehn Pylonen. Der Komplex ist dem Gott Amun, seiner Frau Mut und ihrem Sohn, dem Mondgott Chons gewidmet. Amun-Re war ein Fruchtbarkeitsgott und auf den Bildern ist er anhand des langen Geschlechtsteils zu erkennen. Zwischen dem Karnak und dem Luxor-Tempel verläuft die etwa 2,5km lange Sphinx-Allee, die zu beiden Seiten mit Sphingen flankiert ist.

Zudem gibt es viele weitere Sehenswürdigkeiten zu sehen: Die ehemalige Arbeitersiedlung Deir el-Medina, wo die Arbeiter, die die Gräber im Tal der Könige schufen, lebten. Hier lebten damals auch viele Künstler und am nördlichen Ende befindet sich der hübsche Hathor-Tempel. Wer noch Zeit hat, kann das Ramesseum besuchen, das von Ramses II. erbaut wurde. Dann gibt es noch das Tal der Noblen, den Habu-Tempel und ganz wichtig ist auch der Totentempel der Hatschepsut, der aus der Ferne wie ein moderner Bau aussieht, jedoch vor mehr als 3500 Jahren, in der 18. Dynastie erbaut wurde.

Beste Zeit für einen Besuch in Luxor und in Ägypten generell, sind die Wintermonate, wobei der Februar der beste ist, denn es ist weder drinnen noch draußen heiß. Oft, wie z.B. im Dezember, ist es draußen angenehm, jedoch in den Pyramiden und Gräbern heiß und schwül. Wer abends noch Lust auf etwas Besonderes hat, kann zum Karnak-Tempel und sich die Lichter-Show anschauen. Vieles kann man zu Fuß erreichen, wie z.B. den Luxor-Tempel, die Sphinx-Allee und den Karnak-Tempel. Alles was weiter weg ist, ist mit dem Taxi oder mit dem Rad, das man mieten kann, gut zu erreichen. Den Taxifahrer bucht man am besten für den ganzen Tag und macht vorher klar, wo man hin will und wie lange es dauert, sonst macht er Probleme, die er ohnehin machen wird.

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