
Dubai
Dubai [ENA] DXB – drei Buchstaben, der internationale IATA-Code, die die Herzen der Flug-Aficionados höherschlagen lassen. Was wird nicht alles über Dubai geschrieben und erzählt! Bei Dubai scheiden sich die Geister. Die einen lieben es, die anderen hassen es, oft, ohne je da gewesen zu sein. Was aber macht dieses Emirat so beliebt? Und was nicht? Und was gibt es zu sehen und zu erleben?
Dubai ist eines der sieben Emirate am Golf und auch noch das Bekannteste und das Reichste. Abu Dhabi folgt auf den Fersen. Was Dubai ausmacht, ist u.a., dass es das liberalste Emirat ist. Schardscha, was direkt an Dubai grenzt und fließend übergeht, ist sehr, sehr konservativ. Auch Abu Dhabi auf der anderen Seite ist konservativ und somit nicht so liberal wie Dubai. Deswegen ist Dubai auch bei Ausländern sehr beliebt und bei Investoren sowieso. Es ist auch das bevölkerungsreichste Emirat mit knappen 3,8 Mio. Einwohnern. Der Ausländeranteil liegt bei über 90% und man hört überall nur Englisch. Die Stadt wächst rapide und es entstehen immer neue Wohngebiete.
Dank der Wüste kann sich die Stadt ohne Probleme ausbreiten. Zuerst ging es in die Länge, immer entlang der Küste, und jetzt geht es in die Breite, in die Wüste hinein. Kaum zu glauben, was aus einem ehemaligen Fischer- und Händlerdorf geworden ist. Öl und Gas haben zum Wachstum beigetragen, aber nur zu einem geringen Teil, denn die Vorkommen liegen weit im Meer und nicht an Land. Was mehr zum Wachstum trägt, sind die liberale Politik, niedrige bis gar keine Versteuerung, Freihandelszonen, kaum Bürokratie, Flexibilität, strategisch wichtiger Standort, die zwei Häfen, die ursprünglich zum Wachstum beigetragen haben und immer noch eine große Rolle spielen und natürlich der Tourismus und ein sehr großer Flughafen, der den Tourismus bedient.
Da immer mehr Leute und Unternehmen nach Dubai ziehen, blüht die Bauindustrie und es sprießen neue Wohngebiete und Bürogebäude aus dem Boden. Die Freihandelszonen, wie Internet City oder Design District und Media City sind ein paar Beispiele von den insgesamt 26, die es in Dubai gibt. Diese Zonen unterliegen einem speziellen Regelwerk von Vorschriften und Bestimmungen. Eine Behörde vergibt Geschäftslizenzen an Unternehmen in ausländischem Besitz. Jede Freizone ist auf eine oder mehrere Branchenkategorien ausgerichtet und bietet Lizenzen (z. B. für ein Free Zone Enterprise (FZE)) nur für Unternehmen innerhalb dieser Kategorien an.
Die meisten Freizonen in Dubai bieten Investoren, die ein Unternehmen gründen möchten, Handels-, Dienstleistungs- und Industrielizenzen an. Deswegen sieht man z.B. in der Healthcare City, nur Firmen, die im Gesundheitswesen tätig sind. Dubai hat sich verschrieben sehr fortschrittlich zu sein und tut alles, um dieses Ziel zu erreichen. Die U-Bahn fährt autonom, es wird in Sonnenenergie investiert, es gibt Fahrradwege fast überall und eine Hochgeschwindigkeitsstrecke nach Abu Dhabi sind nur wenige Beispiele. Die Zugverbindung ist fertig, wird aber derzeit nur für Güterzüge genutzt. Personenverkehr soll voraussichtlich ab August 2025 starten und die beiden Städte in einer halben Stunde verbinden.
Die U-Bahn ist eine Sehenswürdigkeit für sich. Es gibt zwei verschiedene Ticketkategorien, eine Silber und eine Gold. Am Schalter oder Automaten kauft man sich die entsprechende NOL-Karte, die man aufladen muss. Es gibt zwei Wagen für Frauen mit viel Platz für Kinderwägen, einen halben Wagen für Gold, mit breiteren Sitzen und größerer Beinfreiheit und einige Waggons für Silber, die für jeden zugänglich sind, egal ob Mann, Frau, Gold oder wen auch immer. Die U-Bahn fährt alle vier Minuten, die Ansagen werden auf Arabisch und Englisch gemacht, an den Bahnhöfen gibt es öffentliche Toiletten und öfter auch kleine Geschäfte und alles ist sehr sauber.
Man muss seine Karte an den Bahnhöfen scannen, um durch die Schranken gehen zu können und berechnet wird nach Strecke, denn es gibt sechs Zonen. Die Tram hat zwar einen Fahrer, verfügt auch über einen Bereich für Goldkartenhalter. Erkennbar ist dieser kleine Bereich an der anderen Farbe und den breiteren und komfortableren Sitzen. Hier muss die NOL-Karte an den Haltestellen gescannt werden, beim Ein- und beim Aussteigen. In der Tram gibt es diese Möglichkeit nicht. Goldkarten und Fahrten damit kosten etwas mehr als Silber, deswegen besitzen die meisten Silber.
Durch Dubai fahren auch etliche Busse und eine Magnetschwebebahn, die Monorail heißt und von der Marina quer über Palm Jumeirah fährt. Für sie braucht man ein extra Ticket und man kann zwischen verschiedenen Varianten wählen. Palm Jumeirah ist eine der Attraktionen der Stadt. Hierbei handelt es sich um eine künstliche Insel in Form einer Palme, auf der sich ein Einkaufszentrum, Tennisplätze, Restaurants, Bars, Strandclubs, Hotels, Firmen, ein Wasserpark und ganz am Ende das imposante Atlantis Hotel, befinden. Die Promenade am Ende der Palme ist viele Kilometer lang und man kann da wunderbar joggen, radeln und spazieren gehen.
Auf den Blättern und entlang des Stammes, befinden sich Wohnhäuser, jedoch hat man keinen Zugang zu den Blättern, wenn man da nicht wohnt oder nicht jemanden besucht. Ein weiteres Meisterwerk der Baukunst ist das Hotel Burj Al Arab, das sich auf einer kleinen Insel befindet und die Form eines Segels hat. Es ist eines der luxuriösesten Hotels der Welt und kann auch besichtigt werden. Es wurde am 1. Dezember 1999 eröffnet, ist 321 Meter hoch, jedoch befindet sich das oberste Stockwerk am 197,5 Meter, verfügt über 56 Etagen, drei davon unter der Erde, Verbindung zum Land verläuft über eine private Brücke, hatte eine Bauzeit von 5 Jahren und hat 1 Mrd. US-Dollar gekostet. Lange galt es als 7-Sterne-Hotel, was aber nicht stimmt. Es hat nur 5.
Das höchste Gebäude der Welt ist Burj Khalifa, mit sagenhaften 828 Metern Höhe. Das Design erinnert vielen an eine Rakete, ist jedoch von der islamischen Architektur abgeleitet: Während sich der Turm vom flachen Wüstensockel erhebt, gibt es 27 spiralförmig angeordnete Rücksprünge, die den Querschnitt des Turms in der Höhe verringern und bequeme Außenterrassen schaffen. Diese Rücksprünge sind so angeordnet und ausgerichtet, dass die Schwingungsbelastung durch Wirbelströme und Wirbel minimiert wird.
An der Spitze taucht der zentrale Kern auf und ist so geformt, dass er eine abschließende Spitze bildet. An seinem höchsten Punkt schwingt der Turm insgesamt 1,5 m. Im Burj Khalifa befinden sich Hotels, Wohnungen, Firmen, Gastro, etc. und wurde in nur fünf Jahren gebaut. Am 4. Januar 2010 war Eröffnung und man kann sich ein Ticket kaufen, um das Gebäude zu besichtigen. Auf der offiziellen Website des Burj Khalifa kann man sich eine Variante aussuchen.
Im Umfeld befindet sich die Oper, ein riesiges Einkaufszentrum, die Dubai Mall, ein See mit einer spektakulären Springbrunnenshow jeden Abend, zu der auch Musik erklingt und zudem keinen Eintritt kostet. Die Show findet nach Einbruch der Dunkelheit, jede halbe Stunde statt und dauert jeweils drei Minuten. Ein weiteres Monument, das man nicht übersehen kann, ist der überdimensionierte Rahmen: Der Dubai Frame. Er ist ein Observatorium, Museum und Denkmal im Zabeel Park in Dubai. Es hält den Rekord für den größten Rahmen der Welt. Der Frame hat eine Höhe von 150,24 Metern und eine Breite von 95,53 Metern. Es dient in erster Linie als Observatorium und bietet Ausblicke auf das alte Dubai im Norden und die neueren Teile im Süden.
Ziemlich neu ist das Museum der Zukunft – Museum of the Future. Das Museum ist ein Gebäude im Finanzdistrikt von Dubai. Das 7-stöckige Museum ist der Erforschung der Zukunft von Wissenschaft, Technologie und Innovation gewidmet. Es befindet sich in einem torusförmigen Gebäude mit Fenstern in Form eines arabischen Gedichts über die Zukunft, das von Dubais Herrscher Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum geschrieben wurde. Die Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate eröffnete das Museum am 22. Februar 2022. Im Museum begibt man sich auf eine spannende Reise ins Jahr 2071 und erlebt, wie das Leben mal sein wird.
Ein weiteres Highlight und etwas weiter weg und somit von vielen unwissentlich ignoriert, ist das Expo-Gelände, dass für die Expo 2020 gebaut wurde. Im Zentrum befindet sich eine Kugel, in deren Innenseite nachts bewegte Bilder aus der Unterwasserwelt mit dazugehöriger Musik projiziert werden. Der Bereich wird auch für Konzerte benutzt und drumherum gibt es Gastro und Geschäfte. Das Gelände kann man bequem mit der U-Bahn erreichen. Es ist der letzte Halt und man geht rechts raus und immer geradeaus.
Natürlich müssen die Souqs, die Märkte nicht fehlen. In Deira gibt es einige davon, wie z.B. den Gold- und den Gewürzmarkt. Gegenüber in Al Fahidi gibt es auch welche und dazu noch das alte Dubai mit dem historischen Viertel der Stadt. Dort bekommt man einen Einblick wie das Leben einmal war und auf den Märkten kann man allerhand Sachen kaufen. Zu empfehlen sind Gewürze, Tee und Trockenfutter, wie Nüsse. Auch die berühmte Dubai Schokolade findet man hier, und zwar viel günstiger als bei uns. Man sollte jedoch verhandeln können, um die Preise zu drücken.
Die Liste der Sehenswürdigkeiten und der Dinge, die man machen kann, ist ewig lang. Man kann z.B. auch ganzjährig in einer Skihalle in der Mall of the Emirates, Ski fahren oder Snowboarden. Man kann in einem Pool in luftiger Höhe schwimmen, eines der vielen Museen besuchen, ewig lang spazieren gehen, in die Wüste gehen und ein paar Nächte und Tage in einem Wüstenhotel verbringen oder, seit 2025 an der L’Etape de Tour de France teilnehmen.
Das ist ein Fahrradrennen, das in vielen Ländern der Erde stattfindet und erstmalig Anfang Februar 2025 auch in Dubai und somit im Nahen Osten stattgefunden hat. Es gibt zwei Rennen, eins über 50 km und eins über 101 km und gefahren wird ziemlich sportlich auf gesperrten Autobahnen. Räder kann man sich vor Ort mieten und muss nicht sein eigenes mitschleppen. Die ersten drei Männer und ersten drei Frauen bekommen ein Startticket für die Tour de France in Frankreich. Wer nicht radelt, aber joggt, der kann an einen der vielen Marathons teilnehmen.
Um nach Dubai, bzw. in die Emirate zu kommen, braucht man kein Visum, man bekommt eins kostenlos für einen Monat am Flughafen. Dazu gibt es eine SIM-Karte gratis dazu, mit Guthaben für einen Tag. Danach muss man sie kostenpflichtig aufladen. Währung ist der Dirham, man kann jedoch überall mit Karte zahlen, aber es schadet nie Bares mitzuführen, gerade wenn man feilschen möchte. Beste Jahreszeit ist ab November bis März, wobei Januar der kälteste Monat ist.
Das Leben ist nicht teuer. Man findet alles, von günstig bis ganz teuer, von einfach bis ultra-luxuriös. Es gibt auch nicht überall Wolkenkratzer. Es gibt viele Gegenden mit niedrigen Gebäuden und sogar mit Einfamilienhäusern. Zu Essen findet man auch alles Mögliche, denn die vielen Ausländer haben ihre Küche mitgebracht. Die Geschäfte sind bis Mitternacht geöffnet und viele Restaurants sogar die ganze Nacht. Es gibt auch Supermärkte, die 24 Stunden lang geöffnet sind.
Eines wird man jedoch schnell merken: alles ist hier anders und die Leute sind glücklich. Egal mit wem man spricht, egal aus welchem Land sie kommen und egal was für eine Arbeit sie ausüben, sie wollen nicht weg von hier und können sich ein Leben woanders nicht vorstellen. Wer mehr über das Leben in der arabischen Welt lesen möchte, hier ist mein Buch über meine Zeit in Saudi Arabien: https://www.amazon.de/dp/B0DT48XXCY Sie können gerne eine Rezension schreiben.