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Provinzposse

Verantwortlicher Autor: Wolfgang Weichert Stuttgart, 11.06.2021, 23:49 Uhr
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Mit Fitnessgeräten gegen den Coronafrust
Mit Fitnessgeräten gegen den Coronafrust  Bild: Wolfgang Weichert

Stuttgart [ENA] Mit Absperrzäunen und Fitnessgeräten will die Stadt Stuttgart gegen den "Corona-Frust" der jungen Leute vorgehen. Um eine Ansammlung von Leuten zu vermeiden, wird zur Zeit (immer an den Wochenenden) die Treppe am Stuttgarter Schlossplatz mit Zäunen abgesperrt.

Die Absperrung der Treppe wird damit begründet, dass man sogenannten Rädelsführern keine Bühne bieten möchte. Allerdings verlagert man die Versammlungen, die sonst auf der Treppe stattfinden, nur an andere Orte. Damit werden die Probleme, die durch den „Corona-Frust“ entstanden sind nicht gelöst. Zur Lösung setzt die Stadt Stuttgart jetzt auf Fitnessgeräte, die sie auf dem Kleinen Schlossplatz installieren ließ. Fraglich ist nur, ob jemand diese Fitnessgeräte auch nutzen wird, denn tagsüber stehen diese ohne Sonnenschutz in der prallen Sonne.

Gegen diese Maßnahmen demonstrierten heute (Samstag 11.06.) die Organisation „Solidarität und Klassenkampf“ und die Initiative „0711 United Against Racism“ an der Treppe und forderten sinnvollere Maßnahmen. Nach der Kundgebung räumte die Polizei die Treppe und die Absperrgitter wurden wieder aufgestellt. Obwohl diese Kundgebung nicht an diesem Ort genehmigt war, wurde diese nach einigen Diskussionen zwischen Polizei und Veranstalter dann doch noch geduldet.

Auf ihrer Homepage äußerst sich die Stadt Stuttgart wie folgt: "Der Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport, Dr. Clemens Maier, sagte: „Gerade junge Menschen mussten in den vergangenen Monaten aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung des Corona‐Virus auf viel verzichten. Häufig fehlt ihnen die Möglichkeit, Energie abzubauen.“ Die Arbeit des Gemeinschaftserlebnisses Sport an der Schnittstelle von Sport, Sozialem und Bildung zeige seit Jahren, dass Sport das Sozialverhalten positiv beeinflussen würde und dadurch helfen könnte, Kriminalität vorzubeugen. Maier betonte, man dürfe von dem Sportangebot keine Wunder erwarten, es sei jedoch ein weiterer Baustein, um Auseinandersetzungen in der Stuttgarter City vorzubeugen.

„Wir setzen auf eine Mischung aus Prävention und Repression. Mit der Sperrung der Freitreppe am Kleinen Schlossplatz haben wir auf Flaschenwürfe und Provokationen gegenüber der Polizei reagiert. Mit dem Sportangebot gehen wir nun einen Schritt auf die jungen Leute zu“, so der Bürgermeister." Wielange die Sperrung der Treppe an den Wochenenden noch andauern soll ist zur Zeit nicht zu erfahren.

Treppe wird abgesperrt
Kundgebung gegen die Maßnahmen
Ob die Fitnessgeräte helfen werden?
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