Freitag, 26.04.2024 18:33 Uhr

Impfgegner in Stuttgart

Verantwortlicher Autor: Wolfgang Weichert / Presseagentur Weichert Stuttgart, 25.01.2022, 09:35 Uhr
Nachricht/Bericht: +++ Politik +++ Bericht 18703x gelesen
Gegendemonstration am Stuttgarter Schillerplatz
Gegendemonstration am Stuttgarter Schillerplatz  Bild: Wolfgang Weichert

Stuttgart [ENA] Am heutigen Samstag (22.01.22) versammelten sich rund 2.000 Impfpflichtgegner in Stuttgart. Ein Gruppe zog vom Cannstatter Wasen zum SWR-Gebäude, wo sie auch gegen die Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks demonstrierten. Aber auch eine Gegendemonstration war angekündigt.

Gegen 13:00 Uhr setzte sich ein Demonstrationszug vom Cannstatter Wasen in Richtung SWR-Gebäude in der Metzstraße in Bewegung. Die Polizei sprach von mehr als 1.000 Teilnehmer. „Wir ziehen vor die Medienhäuser, denn da sitzt das Virus“, war auf Bannern zu lesen und die Menge skandierte „Lügenpresse“ und weitere demokratie- und medienfeindliche Parolen. Ein Polizeisprecher sprach von einer „zunehmenden Steigerung des verbalen Aggressionsverhaltens“, das sich gleichermaßen gegen Polizisten und Medienschaffende richte. Wer „Lügenpresse“ ruft und behauptet, der SWR und andere Medien würden berichten, was ihnen „von oben“ gesagt wird, irrt.

„Gleichzeitig zu fordern, Medien sollten in ihrem Sinne berichten, ist absurd. Das offenbart wenig Verständnis dafür, wie unabhängige Medien arbeiten und funktionieren,“ sagte Markus Pfalzgraf, der Landesvorsitzende des Deutschen Journalistenverbandes (DJV). Um 14:30 Uhr startete auf dem Stauffenbergplatz die Kundgebung „Kein Platz für Rassismus in Stuttgart – für Solidarität und Respekt“. Diese Kundgebung richtete sich gegen die um 15:00 Uhr angekündigte Kundgebung der AfD auf dem Schillerplatz gegen die Impfpflicht. Mehrere hundert Polizisten trennten die Teilnehmer der beiden Kundgebungen. Auf Seiten der AfD waren etwas mehr als 100 Teilnehmer auf den Schillerplatz gekommen.

Bei der Gegendemonstration waren etwa 1.000 Teilnehmer. Dass überhaupt so ein großes Aufgebot an Sicherheitskräften nötig war, sei ausschließlich „der anderen Seite“ zuzuschreiben, fand Michael Mayer. Der stellvertretende AfD-Fraktionsvorsitzende im Stuttgarter Gemeinderat meinte gar: „Wegen uns müsste kein einziger Polizist hier heute Dienst tun.“ Wie auch Mayer wetterte der AfD-Bundestagsabgeordnete Thomas Seitz (Wahlkreis Emmendingen-Lahr) gegen die Einführung einer Impfpflicht gegen das Coronavirus. Diese „nur im Einzelfall hochgradig gefährliche Infektion“, behauptete Seitz, sei „keine Seuche“. Und die „nicht ausreichend erforschten, unsicheren Impfstoffe“ auch „völlig ungeeignet, das Virus auszurotten“.

Nach Angaben der Polizei verliefen alle Veranstaltungen in Stuttgart friedlich. Zu größeren Auseinandersetzungen sei es nicht gekommen. Polizeisprecher Stefan Keilbach widerlegte ine andere Behauptung eines Parteisprechers, wonach die Polizei AfD-Sympathisanten daran hindern würde, von einer weiteren Demonstration vom Cannstatter Wasen zum Schillerplatz zu gelangen. „Wir haben lediglich zahlreiche Demonstranten, die sich nicht an die Maskenpflicht gehalten haben, an diese Auflagen erinnert. Wer dem nachkam, der konnte überall hingehen.“

AfD Kundgebung
Gegenkundgebung
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von European-News-Agency können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.
Zurück zur Übersicht
Info.