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Gedenkkundgebung

Verantwortlicher Autor: Wolfgang Weichert / Presseagentur Weichert Stuttgart, 29.01.2022, 21:20 Uhr
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Gedenkstätte
Gedenkstätte "Zeichen der Erinnerung"  Bild: Wolfgang Weichert

Stuttgart [ENA] Heute (Samstag 29.01.22) fand an der Gedenkstätte „Zeichen der Erinnerung“ beim Stuttgarter Nordbahnhof eine Gedenkkundgebung statt. Gedacht wurde den Menschen, die von hier aus in die Konzentrationslager geschickt wurden. Am 27.01.2022 jährte sich die Befreiung von Auschwitz zum 77. Mal.

Deshalb wurde gemeinsam an die Nazi-Verbrechen erinnert, der Opfer gedacht und für die Zukunft gemahnt. Aber man wolle auch dazu ermutigen dem gesellschaftlichen Rechtsruck im privaten und öffentlichen Raum entschlossen entgegenzutreten. Von Stuttgart-Nord wurden Jüd*innen, Sinti und Roma aus Württemberg in Zügen nach Auschwitz, Riga, Izbica und Theresienstadt deportiert.

Um 9 Uhr am Morgen des 27. Januar 1945 erreichten die ersten Verbände der Roten Armee das Außenlager Auschwitz-Monowitz. Gegen 15 Uhr befreiten die Rotarmisten auch das Stammlager sowie das Lager Auschwitz-Birkenau. Die meisten SS-Wachen waren bereits geflohen und nur wenige leisteten Widerstand. Wenige Tage zuvor hatte die SS ca. 56.000 Frauen und Männer in Todesmärschen Richtung Westen getrieben. Mit der Befreiung von Auschwitz beendete die Rote Armee auch die industrielle Vernichtung von Menschen.

Die durch einen beispiellosen Antisemitismus, Antiziganismus und Hass auf jene Menschen, die nicht zur nationalsozialistischen „Volksgemeinschaft“ zählten, vorangetriebene Entmenschlichung führte dazu, dass weite Teile der Bevölkerung die Verbrechen vor ihrer Haustüre ignorierten oder dabei mitwirkten. Nach der Befreiung von Auschwitz und der militärischen Niederlage des Nationalsozialismus fanden sehr viele Täter*innen in der neuen Bundesrepublik Deutschland problemlos zurück in ein ziviles Leben oder kamen gar zu Amt und Würden.

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