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Stuttgart [ENA] AM 23.03.2019 rief die Piraten Partei in Stuttgart zur Demo gegen die EU-Urheberrechtsreform, die am Dienstag nächster Woche beschlossen werden soll. Der Zorn der Teilnehmer richtete sich vor allem gegen den EU-Abgeordnete Axel Voss von der CDU, der das Gesetzt mit verhandelt hat.
Wir haben gerade mit einmal 1.000 Teilnehmer gerechnet und angemeldet, so einer der Organisatoren der Demo in Stuttgart. Und jetzt schaut euch mal an, wie viele Leute gekommen sind, das ist doch der Wahnsinn. Auch die Polizei hat mit solch einem Zulauf von Teilnehmern nicht gerechnet. Mehr als 10.000 Teilnehmer waren zur Kundgebung am Stuttgarter Rotebühlplatz gekommen. Man hatte anfänglich Schwierigkeiten, die Massen so zu steuern, dass der „normale“ Besucherstrom zur Königstraße noch weiter laufen konnte. Auf vielen Plakaten war zu lesen „Nie wieder CDU“. Fast eine Stunde zog die Menschenmasse vom Rotebühlplatz durch die Stuttgarter Innenstadt zum Schillerplatz, wo die Abschlusskundgebung stattfand.
„Nie wieder CDU“ Rufe begleiteten den Demonstrationszug. Die Polizei hatte am Samstag alle Hände voll zu tun, denn fast gleichzeitig startete am Neckartor die Pro Dieseldemo (mit circa 400 Teilnehmern) mit dem Ziel Marktplatz. Dieser Demonstrationszug musste teilweise gestoppt werden, damit die Demonstrationszüge nicht am Alten Schloss aufeinander trafen, wo sich die Wege kreuzten. [Anmerkung: Es ging nur darum, die gegenläufigen Menschenmassen auseinander zu halten, da der eine vom und der andere zum Markplatz zog.]
Bei der Kundgebung auf dem Schillerplatz (der fast komplett mit Teilnehmer gefüllt war) machte man auch eine Telefon-Liveschaltung zur SPD nach Berlin, die hatte sich auf dem Parteikonvent gerade dafür ausgesprochen, dass man gegen die neue Urheberrechtsreform am Dienstag stimmen werde. Man betonte, dass man nicht gegen das Urheberrecht sei, sondern nur gegen eine automatische Zensur durch sogenannte Uploadfilter und jeder sollte sich Gedanken machen, wen man bei der Europawahl noch wählen kann. Außer den Piraten, die den Protest in Stuttgart organisierte haben noch der Chaos Computer Club, die Vereinigung No Spy, die Humanisten, die Jungen Liberalen sowie die Journalisten Peter Welchering und Alvar Freude zur Teilnahme aufgerufen.