Wiener Festwochen 2023
Wien [ENA] Die Wiener Festwochen 2023 vom 12. Mai bis 21. Juni mit 36 Produktionen aus vielen Kunstbereichen bilden auch dieses Jahr wieder eine leuchtende Spielwiese, auf der sich seltsame Blumen und exotische Gräser finden und der Geruch von Trauer, Sehnsucht, Verfall und Begeisterung wie ein schweres Parfum über dem Ganzen schwebt und den ewigen Ritus von Unterdrückung und Befreiung zelebriert.
Trotzdem ist vieles bunt und schrill, lässt das Nervengeflecht vibrieren und stößt den Verstand oft genug vor den Kopf wenn sich gewohnte Wahrnehmungsmuster zu verflüchtigen scheinen. Im Rahmen einer Pressekonferenz im Wiener Ringturm präsentierten Intendant Christophe Siagmuylder und Geschäftsführerin Artemis Vakianis das Programm, das neben mehr Theater und verstärkten Angebot für jüngere Besucher*innen auch eine groß angelegte Neuinszenierung der Oper "Lulu" sowie eine eigene Kabarett- und Konzertschiene bietet. Inhaltlich werden mythische Figuren und Alltagsheld*innen ebenso ein zentrales Thema sein wie Vorfahr*innen und starke Frauen. Die Festwochen wollen ein Tor zur Welt der Bühne und Raum für mutige Kunst sein.
Der ungarische Starregisseur Komél Mundrucźó wird seine Urvision der Netflix-Produktion "Pieces of a Woman" zeigen und Milo Rau wird die "Antigone im Amazonas " ins Burgtheater bringen. Der französische Shootingstar Julien Gosselin wird sich in "Extinction" mit Schnitzler und der österreichischen Literatur auseinandersetzen. Die Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk möchte mit "Drive Your Plow Over the Bones of the Dead" verführen und William Kentridge präsentiert seine international gefeierte Kammeroper "Sibyl". Laure Prouvost bespielt die Kunsthalle mit "Ohmmm" und der bildende Künstler Stan Douglas wird gemeinsam mit dem Avantgardekomponisten George Lewis das Leben des afroamerikanischen Musikers "Blind Tom" Wiggins inszenieren.