Sabine Kuegler "Dschungelkind"
Wien [ENA] 2005 hat die deutsche Autorin Sabine Kuegler das Buch "Dschungelkind" geschrieben, das auch gleich zum Bestseller avancierte. Die 1972 in Nepal geborene Tochter deutscher Missionare und Sprachforscher, verbrachte ab ihrem fünften Lebensjahr gemeinsam mit ihren Eltern und Geschwistern als die ersten Weißen zwölf Jahre in Westpapua beim Volk der Fayu, einer bis dahin unbekannten tribalen Gruppe, die tief im Urwald lebt
Sowohl ihr Buch "Dschungelkind" als auch ihr 2023 erschienenes fünfte Buch "Ich schwimme nicht mehr da, wo die Krokodile sind" beschreiben diese außerordentliche Kindheit, in der sich die Geheimnisse des Dschungels für sie eröffneten, sie die Gesetze und Sitten der Fayu kennenlernte, mit Pfeil und Bogen jagte, giftige von genießbaren Pflanzen zu unterscheiden lernte oder im Krokodilfluss badete. Spannend in Sabine Kueglers Büchern ist sicherlich, wie sehr sie die Natur als völlig anderen Bewusstseinszustand wahrgenommen hat, der ihr schon als Kind fast übernatürliche sinnliche Erlebnisse ermöglichte, in der sie die Farben des Urwalds, die Gerüche, Pflanzen, Tiere und Menschen mit einer unglaublichen Intensität erlebte.
Mit 17 Jahren musste sie den Dschungel verlassen, der auch unendlich grausam sein konnte, aber auch unendlich frei und paradiesisch. Die Rückkehr nach Europa mit 17 Jahren hat Sabine in eine tiefe seelische Zerrissenheit gestürzt und ihr das ganze Ausmaß unterschiedlicher Kulturen offenbart, die zivilisatorisch weit voneinander entfernt sind. Ihre Anpassungsschwierigkeiten führten zu einem Suizidversuch. 2012 kehrte sie todkrank in ein Dorf in Westpapua zurück, um im Urwald ein Heilmittel für ihre unbekannte Parasitenkrankheit zu finden. Nach vier Jahren fand sie einen Schamanen, der ein Rindenextrakt kannte, mit dem er sie heilen konnte. Davon erzählt sie in ihrem 2023 erschienen Buch "Ich schwimme nicht mehr da, wo die Krokodile sind."