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Rostock: Review Ostsee Biennale ist Volltreffer

Verantwortlicher Autor: Ekkehart Nupnau Rostock, 20.11.2023, 16:51 Uhr
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Die Stahlskulptur Uneinigkeit ist einer der Blickfänge bei der Ostsee Biennale
Die Stahlskulptur Uneinigkeit ist einer der Blickfänge bei der Ostsee Biennale  Bild: Ekkehart Nupnau

Rostock [ENA] Bettina Martin, Mecklenburg-Vorpommerns Ministerin für Wissenschaft und Kultur lobte bei der Eröffnung der "Review Ostsee-Biennale - Der demokratische Raum" das Projekt in der Kunsthalle Rostock. Es ist die Wiedergeburt des Gemeinschaftsprojektes Kunst nach 35 Jahren Pause zum richtigen Zeitpunkt.

Dr. Jörg-Uwe Neumann, Direktor der Kunsthalle Rostock, betonte die Bedeutung und Zielsetzung des Museums. Wir wollen auf uns aufmerksam machen, auf ein weltoffenes Forum für Kulturaustausch. Der Kunsthallenchef, der mit seinen letzten Ausstellungen mit Armin Mueller-Stahl und Udo Lindenberg bundesweit für Furore gesorgt hatte, erklärte seine Absicht " wir müssen raus aus dem Schatten. Wir müssen Inhalte schaffen, die weit über die Landesgrenzen hinaus wirken". Die Ministerin sah dies mit dem aktuellen Projekt als vollkommen gelungen an. Die Kunsthalle hüte ihrer Ansicht nach einen unglaublichen Schatz und profitiere von ihrem besonderen Netzwerk. Die Review Ostsee Biennale sei weit mehr als eine Rückschau. Sie zeige Perspektiven auf.

Ministerin Bettina Martin beglückwünscht Dr. Jörg-Uwe Neumann
Volles Haus bei der Eröffnung der Review Ostsee Biennale
Besonderer Beifall für Kuratorin Antje Schunke.
Projektleiterin und Kuratorin Antje Schunke

1965 fand die erste Biennale der Ostseeländer im Schifffahrtsmuseum in Rostock statt. Es wurden Werke von Künstlern beider deutscher Staaten sowie aus Finnland, Polen, Dänemark, Schweden, der Sowjetunion und zusätzlich Norwegen und Island gezeigt. Antje Schunke betont, dass ohne die Biennale die heutige Rostocker Kunsthalle niemals gebaut worden wäre. 1969 erfolgte die Einweihung, in diesem Jahr die Wiedereröffnung nach 3-jährigem Umbau und folgerichtig jetzt die Neuauflage hier in verändertem Umfeld. Die baltischen Staaten sind jetzt EU - und Nato-Staaten, die Sowjetunion hat sich aufgelöst. Deswegen wolle die Kunsthalle, so Dr. Neumann , die Biennale zeitgemäß interpretieren. Dr. Neumann sprach von einer " Herzensangelegenheit".

Die Gesamtschau stößt auf starkes Interesse

Ante Schunke betont, dass das Erbe der Biennale in der Existenz der Kunsthalle Rostock weiterlebe. Immerhin sei sie die bedeutendste internationale Ausstellung der DDR gewesen. Die aktuelle Ausstellung "Review Ostsee Biennale - der demokratische Raum" wagt nun einen Blick in den gesamten Ostseeraum. Bedeutend dabei ist, dass der Ostseeraum im Demokratieindex besonders stark sei, ergänzt die Ausstellungsmacherin. Insgesamt sind 98 Werke von 30 Künstlerinnen und Künstlern zu sehen. Die Schau ist zweigeteilt. Der erste ist ein Rückblick aller fünfzehn Biennalen bis 1996 mit 45 Werken aus dem eigenen Bestand.

Teil zwei erstreckt sich auf die Arbeit von 24 Künstlerinnen und Künstlern und 53 Werke. Diese zeigen alle aktuellen Bereiche der Kunstszene - Malerei, Fotografie,Skulptur, Installation Video-Game-Art und sogar partizipative Projekte. Satelittenausstellungen sind zu sehen im Kunstverein Rostock ( fotografische Positionen aus Norwegen und Deutschland) und in der Goldwerk-Galerie Rostock (Malerei aus dem Baltikum )Sechs Schulklassen aus sechs Ostseeländern zeigen ihre Visionen in der "Biennale der Ostseejugend" im Schaudepot der Kunsthalle. Die Review Ostsee-Biennale endet am 18.Februar 2024.

Bei allen Gesprächen mit den beteiligten Künstlern hörte man die enorme Wichtigkeit und auch Dankbarkeit über die Review Ostsee Biennale. Da debattierten sie am Rande über aktuelle Grenzschließungen Finnlands zu Russland, über die Anschläge auf die Pipelines in der Ostsee. Die Forderung, den Dialog fortzuführen erhebt auch die Ministerin. "Heute leben wir Ostseezusammenarbeit in vielfältiger Weise in Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Kultur. " Dies sei Staatsziel in der Landesverfassung. Die Kunst liefere einen großen Beitrag für ein friedliches Miteinander. So sah es auch Regine Lück, Präsidentin der Rostocker Bürgerschaft, die Ostsee müsse für immer ein Meer des Friedens sein.

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