Rauhnächte

Arno Luik beschrieb den Zeitpunkt, als er seine Diagnose erfuhr wie folgt: „Stellt Euch vor, ihr fahrt auf einem Schiff und feiert eine Party. Plötzlich fallt ihr über die Reling in das schwarze Meer. Ihr seid alleine im Schwarzen und seht das Schiff fortfahren, auf dem weiter gefeiert wird.“ Das ist sicherlich nicht die hundert prozentige korrekte wortwörtliche Widergabe seiner Aussage, aber ich hoffe, ich habe es sinngemäß darstellen können.

Arno Luik verliert aber auch nicht den Blick auf seine bisherigen Arbeiten unter anderem zu dem Projekt Stuttgart 21, dem er viel Zeit widmete und in Stuttgart sehr bekannt gemacht hat. Natürlich wird der Blick auch mit einem weinenden Auge gemacht, da er sich (auch durch seine Aufdeckungen von den Missständen zu dem Projekt) sicherlich erhofft hätte, dass man dieses Projekt hätte stoppen können. Aber die Realität zeigt ja genau das Gegenteil auf.

Arno Luik machte an diese Abend eine sehr gute Mischung aus Blick in die Vergangenheit und dem Umgang mit seiner Diagnose, die ihn nicht verlassen wird, sondern sein ständiger Begleiter sein wird. Er suchte Ablenkung in Besuchen von Orten, die er gerne besucht hat, doch die Diagnose war immer präsent. Mit Sätzen wie: „Du musst dagegen ankämpfen“ kann er nichts anfangen. Wie soll man gegen etwas ankämpfen, dass man in sich trägt und keinen Einfluss darauf hat. Hoffnung liegt nur in der Medizin, die in den letzte Jahren viele Fortschritte gemacht hat. Wer sich den Abend anschauen möchte findet das Video vom Michael Köstler hier: https://youtu.be/9uAN4hfKefw