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Othmar Peter Hartmann : Aquarell und Federzeichnung

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 12.10.2020, 17:57 Uhr
Kommentar: +++ Kunst, Kultur und Musik +++ Bericht 8036x gelesen
O.P.H.
O.P.H.  Bild: Schura Euller Cook

Wien [ENA] Wie viele Künstler experimentierte auch der Wiener Maler Othmar Peter Hartmann (1898 - 1973) mit zahlreichen Motiven. Eigentlich hat er den harten Schnitt, der in der Moderne durchaus radikal vollzogen wurde, nie ganz mitgemacht. Dazu war ihm sein Ideal des Menschlichen zu wichtig.

Auch wenn sich seine Forminhalte langsam auflösen, teilweise nur noch angedeutet sind, schimmert noch immer der "Rosengarten" der Renaissance durch, die wohlgeformten Frauenkörper, oder die mystischen Motive, die der christlichen Tradition verbunden sind. Noch ist da die heute fast "naiv" anmutende Auffassung der Kunst als dem "Schönen und Guten". Noch immer ist da das Arbeiterkind, das strebend sich bemüht und "treuherzig" von einem Ideal der Gesellschaft träumt. Wie sehr war daher O.P.Hartmann dem Zynismus der Moderne nicht wirklich gewachsen, der durchaus auch in der Kunst seinen Ausdruck fand. War das der Grund, dass er trotz seiner großen Werke eigentlich immer arm blieb? Die Rafinesse des Kunstmarktes hat er nie wirklich verstanden.

Und noch immer waren es seine Hände Arbeit, die einmal den Hammer schwingen und ein andermal in der Malerei die großen, weltgeschichtlichen Ideen verwirklichen wollen. Das Mutter-Kind-Motiv, das Urbild der Familie, das in der christlichen Kunst so große Bedeutung erfuhr, ist ein immer wiederkehrendes Motiv bei ihm, wobei er es aber in einer bezaubernden Weise von der Antike über das Mittelalter bis zur Moderne fasst. Schwebend will sich die Frau mit dem Kind in den Wolken verlieren, noch erdgebunden von einer Menschengruppe festgehalten. Als Aquarell und Federzeichnung haben diese Bilder sowieso schon etwas Luftiges. Aber im Vergleich mit modernen Darstellungen fehlt ihnen ein gewisser Kraftakt um die Fesseln der Vergangenheit zu sprengen.

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