Dr. Gabor Maté und Daniel Maté "Vom Mythos des Normalen"
Wien [ENA] Der kanadische Arzt Dr. Gabor Maté, geboren 1944 in Budapest, hat mit seinem Sohn Daniel den New York Times Bestseller "Vom Mythos des Normalen - Wie unsere Gesellschaft uns krank macht und traumatisiert" geschrieben. Die Autoren bekennen sich zu dem Motto "Der beste Arzt ist auch ein Philosoph" und fordern, daß die Medizin, um ihre Aufgabe zu erfüllen, in das politische und soziale Leben eingreifen muss.
Dr. Maté möchte aufzeigen, dass vieles von dem, was in unserer Gesellschaft als Normal gilt, weder gesund noch natürlich ist. Deshalb sollten wir Krankheiten nicht als grausame Wendungen des Schicksals sehen, sondern als eine normale Konsequenz unnatürlicher Umstände. Im Kapitel 8 stellt er die Gretchenfrage, "Wer sind wir wirklich?" Darin setzt er sich mit der menschlichen Natur und den menschlichen Bedürfnissen auseinander. Er diagnostiziert z.B., dass das Gehirn in die falsche Richtung gedrängt wird, die Kultur unseren Charakter formt, dass die Kindheit sabotiert wird oder die menschliche Seele geraubt wird. Dabei setzt er sich auch mit dem alten philosophischen Problem vom Dualismus von Geist und Körper auseinander.
Dr. Maté behauptet, dass das heutige medizinische Modell einem doppelten Fehler unterläuft, weil es den Körper vom Geist trennt und kein Verständnis für die grundlegende Einheit der beiden hat. Heilung von den übermächtig gewordenen Zivilisationskrankheiten sieht er in der Rückkehr zur Ganzheit. Dabei setzt er sein Vertrauen auf den Geist und die Möglichkeiten der Heilung in einem Leben in Wahrheit. Aber das Problem liegt natürlich viel tiefer. Liegt in der Evolution in der der ehemalige Primat zum Menschen wurde. Gerade der menschliche Geist hat hier eine entscheidende Rolle gespielt und hat sich auf Kosten des Körpers und der Natur dem Materialismus verschrieben und hat mit der Technik eine Welt geschaffen, die uns krank macht.