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Bericht zur Lage der VDP.Prädikatsweingüter 2018

Verantwortlicher Autor: Karl J. Pfaff Mainz, 27.04.2019, 11:15 Uhr
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Mainz [ENA] Die VDP.Winzer haben im vergangenen Jahr in verschiedenen Bereichen viel Fingerspitzengefühl bewiesen. Der sonnige, sehr trockene 2018er Bilderbuchsommer forderte viel Sensibilität, um den richtigen Lesezeitpunkt zu bestimmen und die Frische im Wein zu bewahren. Gleichzeitig galt es, den qualitativ sehr guten, aber durch sehr geringe Erntemengen recht raren 2017er Jahrgang in den Markt zu bringen.

Beide Aufgaben haben die VDP.Weingüter mit Bravour bestanden: Mit 53 Prozent berichten mehr als die Hälfte der Weingüter von gestiegenen Umsätzen, ein weiteres Drittel blickt auf stabile Verkaufszahlen zurück. Insgesamt konnten die Verbandsmitglieder ein Umsatzplus von vier Prozent erreichen. Gleichzeitig sind Weinjournalisten bereits voll des Lobes für den 2018er Jahrgang. Am kommenden Wochenende können sich Fachbesucher bei der weltgrößten Fachmesse für deutsche Spitzenweine, der VDP.Weinbörse in Mainz, ein noch umfassenderes Bild des Jahrgangs machen.

„Das Weinjahr 2018 war wieder ein Jahr, das den VDP.Winzern alles abverlangte. Immer mehr rückt für die VDP.Winzer die Bedeutung des optimalen Lesetages in den Vordergrund. Frühzeitig beginnen, die Weinberge perfekt vorlesen und dann auch zügig in einem zweiten und dritten Durchgang die gerade richtig reifen Trauben ernten. Dieses Fingerspitzengefühl war 2018 besonders wichtig und wurde mit präzisen, frischen Weinen belohnt, die den Geschmack des Weinbergs widerspiegeln“, so Steffen Christmann, Präsident des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter.

Im Vorfeld der VDP.Weinbörse hat der VDP wie in jedem Frühjahr aktuelle Wirtschaftsdaten seiner Weingüter aus dem vergangenen Jahr abgefragt und daraus Durchschnittswerte gebildet. Neben den Fragen nach Umsatz und Geschäftsentwicklung wurden dabei sowohl die Preistendenz der verschiedenen Stufen der VDP.Klassifikation, die Entwicklung des Exports, aber auch der unterschiedlichen Verkaufskanäle vom Fachhandel bis zum Direktverkauf wie auch die Einstellung zum Bio-Anbau abgefragt.

Insgesamt 186 der 196 Weingüter des Verbands Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) werden dort erstmals das gesamte Portfolio des 2018er Jahrgangs vom VDP.GUTSWEIN über den VDP.ORTSWEIN bis hin zu Weinen aus VDP.ERSTER LAGE® und VDP.GROSSER LAGE® zeigen. Nur die 2018er VDP.GROSSEN GEWÄCHSE® fehlen – sie kommen erst im September auf den Markt. Die Deutschen selbst sind die größten Fans der VDP.Winzer. Dreiviertel ihres Umsatzes erwirtschaften die Spitzenweingüter im Inland. Hier sind Gastronomie und Fachhandel besonders bedeutend, um beim Kunden präsent zu sein. Immerhin 35 Prozent und damit den größten Teil des Umsatzes erwirtschaften die Winzer beim direkten Verkauf ab Weingut.

Zukunftsperspektiven sehen die VDP.Winzer besonders im Onlinehandel, dabei allen voran in den eigenen Onlineshops. Die Mehrzahl der Weingüter (57 Prozent) berichtet von steigenden Umsätzen dort. Sehr positiv bewerten VDP.Winzer auch den Trend im gehobenen Lebensmitteleinzelhandel, im Weinbereich deutlicher auf das Premiumsegment zu setzen. So haben in den vergangenen Jahren gerade von Kaufleuten geführte, individuelle Märkte professionell gemanagte Weinabteilungen mit regionalen Angeboten und Weingütern aus dem Premiumbereich eingeführt – mehr als die Hälfte der VDP.Weingüter rechnet mit einer Zunahme des Verkaufs in solchen Märkten.

Ein Viertel der verkauften VDP.Weine werden derweil auf die Reise ins Ausland geschickt. Denn weltweit steigt das Interesse an deutschen Spitzenweinen – dabei gilt besonders hier der VDP.Adler auf dem Flaschenhals als klares Symbol für Qualität in der Flasche. 80 Prozent der VDP.Mitglieder berichten von einer Zunahme des Exports im vergangenen Jahr. Der Umsatz im Auslandsgeschäft stieg durchschnittlich um sechs Prozent. Stärkste Exportländer sind USA, die Niederlande, gefolgt von Skandinavien. Dänemark, Schweden und Norwegen beurteilen die VDP.Winzer dabei als klare Wachstumsmärkte. Mit 41 Prozent ist die Zahl der VDP.Weingüter, die deutsche Spitzenweine nach USA, Benelux und Skandinavien liefert, auf hohem Niveau.

2018 stellten die VDP.Weingüter ihre Zukunftsgewandtheit einmal mehr unter Beweis. Mittlerweile ist mehr als ein Viertel der befragten Betriebe ökozertifiziert – deutlich mehr als im Bundesdurchschnitt. In Deutschland werden rund acht Prozent der Rebfläche ökologisch bewirtschaftet. Viele der Betriebe gehen über die EU-Öko-Zertifizierung hinaus: Knapp die Hälfte der ökologisch arbeitenden VDP.Winzer ist Mitglied einer weiteren nachhaltigen Vereinigung wie zum Beispiel Ecovin und Naturland oder den biodynamischen Verbänden Demeter, Respekt oder Renaissance des Appellations. Aber auch die anderen VDP.Betriebe folgen in ihrer täglichen Arbeit hohen Öko- und Nachhaltigkeitsstandards und gehören Organisationen wie Fair & Green an.

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