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Barrierefreiheit in Rhön Grabfeld

Verantwortlicher Autor: Jochen Behr Wechterswinkel, 30.04.2024, 01:46 Uhr
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Podiumsdiskussion in Wechterswinkel: Wegen Persönlichkeitsrechten ohne Personen
Podiumsdiskussion in Wechterswinkel: Wegen Persönlichkeitsrechten ohne Personen   Bild: Jochen Behr

Wechterswinkel [ENA] Im Rahmen der Aktionswoche „Zu Hause daheim“ fand am Montagnachmittag eine Podiumsdiskussion im Kloster in Wechterswinkel statt. Das Thema: „Wie barrierefrei ist der Landkreis Rhön Grabfeld?“ Der Veranstalter war das Landratsamt Rhön Grabfeld, Fachstelle für Senioren und Menschen mit Behinderung.

Barrierefreiheit – ein Gewinn für alle! Zuerst fand ein informativer Vortrag statt, wo die Anforderungen und Vorteile der Barrierefreiheit beleuchtet wurden. Danach gab es einen Erfahrungsbericht zum Nachdenken über einstellungsbedingte Barrieren in Köpfen. In der anschließenden Podiumsdiskussion war unter anderem auch der VdK Rhön Grabfeld vertreten mit seinem Kreisvorsitzenden. Mehrere Podiumsteilnehmer berichteten zum Teil auch aus persönlichen familiären Lebenserfahrungen mit behinderten Menschen, zum Beispiel eigenen Kindern.

Aber auch ein selber Betroffener war an der Podiumsdiskussion beteiligt und berichtete aus eigenen Erfahrungen darüber, wie sehr der Landkreis Rhön Grabfeld eben noch nicht komplett barrierefrei sei. Er zeigte dies an mehreren Beispielen und der Tatsache, dass nicht einmal eine komplette Bestandsaufnahme des ganzen Landkreises bisher vorgenommen wurde, sowas würde theoretisch bei dem derzeitigen Tempo über 75 Jahre noch dauern. Auch kritisierte eher zum Teil die fehlende Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden.

Das nicht der komplette Landkreis barrierefrei gemacht werden könne in den nächsten Jahren war allen Teilnehmenden und auch den Gästen bewusst. Aber was auch derzeit noch fehlt, ist die Info darüber, wo Barrierefreiheit besteht und wo nicht. Denn wenn ein Mensch mit einer Behinderung gar nicht weiß, ob an dem Ort, wo er hin möchte eine Barrierefreiheit für sein Handicap besteht oder nicht, dann ist er im Unklaren darüber und lässt dies lieber sein. Gerade auch auf Webseiten wurde bemängelt, dass hier die Barrierefreiheit für Menschen mit diversen Handicaps nicht vorhanden sei am Beispiel der Webseite vom Landratsamt Rhön Grabfeld.

Neben den vielen Problemen, die es noch zu bewältigen gibt in den nächsten Jahren gab es aber auch Lichtblicke. So berichteten auch Podiums Teilnehmer von ersten Erfolgen in der Umsetzung von Barrierefreiheit im Landkreis Rhön Grabfeld. Auch die Besucher konnten Fragen stellen an die Podiums Teilnehmer. Unter anderem wurde erwähnt, dass gerade für Menschen mit Sehbehinderung, die den Inhalt einer Webseite nicht lesen können, eine Barrierefreiheit geschaffen werden müsse, dies kann zum Beispiel realisiert werden, direkt durch Programme auf den jeweiligen Webseiten, die diverse Handicaps von Menschen mit Behinderung berücksichtigt. Denn nicht jeder behinderte Mensch hat die gleichen Handicaps.

So ist ein Mensch mit einer Hörbehinderung angewiesen auf zum Beispiel Gebärdendolmetscher, die Videos erklären. Menschen mit einer Sehbehinderung jedoch sind angewiesen auf andere Unterstützungsmöglichkeiten zum Beispiel in Form von Vorlese Funktionen mit Navigationsmöglichkeit oder was auch erwähnt wurde ist die Nutzung von innovativen KI Systemen, wie zum Beispiel Alexa in Verbindung mit Datenbanken von Google und Wikipedia, wo diverse Informationen dann abgerufen werden und vorgelesen werden können. Hier treffen Datenschutz und Innovation aufeinander und jeder muss dann für sich selber entscheiden, was ihm wichtiger ist.

Fazit: Es gibt im Landkreis Rhön-Grabfeld noch sehr viel zu tun und zu verbessern! Aber es gibt auch nachweisbare Erfolge, die man nicht untergraben sollte. Die komplette Barrierefreiheit ist eine Illusion, aber wenn alle Beteiligten daran arbeiten, kann man jeden Tag wenigstens ein bisschen den Landkreis mehr barrierefrei machen. Somit ist jeder gefragt im Rahmen seiner persönlichen Möglichkeiten hier mitzuwirken.

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