
5000€ für einen Dinkelsbühler Engel,der fliegen kann

Dinkelsbühl [ENA] Drei Tage nach Putins Überfall auf die Ukraine machte sich Klaus Löffler aus Dinkelsbühl ans Werk. Hilfe, die ankommt war sein Plan. Aktuell lieferten er und seine 15 Helfer über 1000 Notfallrucksäcke in das Kriegsgebiet. Dafür wurde ihm jetzt der Rotarische Meilenstein 2025 verliehen.
Klaus Löffler hatte mit dem Kriegsausbruch keine Sekunde gezögert. Der Notfallsanitäter, Lehrrettungsassistent und Dozent für Hygiene und Notfallmedizin, der auch im ADAC Rettungshubschrauber Christoph 65 an Bord ist, handelte sofort. In seiner Garage wurde ein Hilfstransport mit medizinischen Gütern zusammengestellt und nach drei Tagen über die ukrainische Gemeinde München ins Kampfgebiet geschickt. Löffler entwarf dann einen Notfallrucksack, der den Sanitätern an der Front ermöglichen sollte, das Leben der verletzten Soldaten zu retten. Inhalt der "tragbaren Praxis" : Thoraxentlastungsnadeln, stabile Halskrausen, Notfallkompressen und spezielle Pflaster. Ein Erfolgsmodell. Eine Änderung gab es. Kein rotes Kreuz, sondern Tarnfarben.
Die Füllung der Notfallrucksäcke sowie deren Lagerung ist aktuell in einer Industriehalle in Wassertrüdingen untergebracht. Ein Freundschaftsdienst eines Nachbarn. Das jahrelange, aufopferungsvolle Wirken von Klaus Löffler und seinem Team von der Med Ukraine wurde jetzt vom Rotaryklub Dinkelsbühl-Feuchtwangen honoriert und mit der besonderen Auszeichnung des Rotarischen Meilensteins 2025 "vergoldet". Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert. Er wird seit über 20 Jahren vergeben und sei nicht nur eine Auszeichnung, sondern auch eine Anerkennung für besonderes ehrenamtliches Engagement. Klaus Dick würdigte in seiner Laudatio Klaus Löffler. Er sei ein außergewöhnlicher Preisträger. Er rette täglich zu Boden und zu Luft Menschenleben.
Seine herausragende Leistung sei es gewesen, die Versorgung mit den Notfallrücksäcken bis an die Front logistisch aufzubauen. Eine wertvolle Stütze sei ihm dabei Sola Moroz gewesen. Sie stammt aus der Ukraine und organisiert über die ukrainische Gemeinde in München die Hilfsfahrten. Das geht soweit, dass sie für die Fahrer der Hilfsgüter Leibwächter organisiere getreu dem Motto "Hilfe, die ankommt". Sola ergriff das Wort, bedankte sich und richtete einen großen Appell an die Festgemeinde. "Wir müssen weitermachen, wir müssen wach sein! Wir können es stoppen, wenn wir alle zusammenhalten!" Klaus Löffler verstärkte mehrmals die übermenschliche Einsatzfreude der 33-jährigen. Szenenapplaus - "Sie leistet für ihr Volk Übermächtiges."
Die Verleihung des Rotarischen Meilensteins ist Dinkelsbühls wichtigste Spendenveranstaltung des Jahres. OB Dr. Hammer betonte die Vorbildfunktion, die auf die Gesellschaft ausstrahle. Die Verleihung des Awards inspiriere auch andere, sich fürs Ehrenamt zu engagieren. Das Rahmenprogramm bei der Verleihung war stimmig-besonders die musikalischen Einlagen der Ukrainerin Oksana Vlasenko. Die Klavierlehrerin lebt seit mehreren Jahren in Dinkelsbühl. Feinfühlig streichelt sie die Tasten und sorgt für eine innige, beruhigende Stimmung. Der Wechsel zum harten Anschlag ist plötzlich. Es passt zu Putins Überfall. Aber ihre Wut ist einem tiefen Gefühl geschuldet. Es ist die Angst einer Mutter. Ihr Sohn ist aktuell an der Front.