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BioFach/Vivaness digital – Ein Widerspruch in sich?

Verantwortlicher Autor: Joachim Scheuermann Nürnberg, 18.02.2021, 19:13 Uhr
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Vivaness 2020 real
Vivaness 2020 real  Bild: Joachim Scheuermann

Nürnberg [ENA] Zum ersten Mal seit Bestehen der BioFach findet die Leitmesse der Bio-Branche in 2021 vom 17. bis 19. Februar digital statt. Wie darf sich der geneigte Besucher, sofern er Zugang hat, diese Messe vorstellen? Die BioFach/Vivaness wirbt mit digitalen Präsentations- und Kommunikationsformaten.

So sind bei der Messe eSPECIAL Unternehmens- und Produktpräsentationen sowie Roundtables, Chats und Video-Calls auf digitaler Basis das Maß der Dinge. Was ist nun der Unterschied zur klassischen Messe? Zuerst sollte der Begriff einer Messe klar definiert sein. Eine Messe ist ein spezieller Marktplatz auf dem die Aussteller dem Besucher ihre Produkte präsentieren und Gespräche zwischen Aussteller und Besucher gewünscht sind.

Was von dem Ausrichter der BioFach/Vivaness als besonderer Vorzug der Messe eSPECIAL hervorgehoben wird, ist bei näherrer Betrachtung das, was bisher in direktem Kontakt zwischen Aussteller und Besucher stattgefunden hat. Es hat auch in der Vergangenheit Gesprächsrunden, Runde Tische und Dikussionsforen gegeben. Insofern ist ein besonderer Vorteil der digitalen Messevariante nicht zu erkennen.

All das ist nicht neu. Das Entscheidende bei der BioFach/Vivaness eSPECIAL fehlt. Der Besucher kann seine Sinne, die für das Erfassen und Erleben eines Lebensmittels oder einer Kosmetik essentiell sind, bei der BioFach/Vivaness eSPEICAL nicht anwenden. Weder kann er digital den Geruch eines Produkts feststellen noch ist er in der Lage digital zu schmecken, geschweige, daß er die Möglichkeit bekäme die Haptik des Produkts zu erfassen. Von der Farbe, die digital nie dem analogen Original entsprechen kann, überhaupt nicht zu reden.

Welche andere Möglichkeiten hätten die Veranstalter gehabt? Die Veranstalter als solche keine, außer, daß sie die Politik eindrücklich darauf hingewiesen hätten, daß die getroffenen Maßnahmen in keinerlei Relation zu dem Ergebnis stehen. Was nützt es einer Exekutive, falls keine Erkrankungen aufträten, falls aiuf der anderen Seite die Wirtschaft zum Erliegen kommt. Wovon sollen die Staatsausgaben bezahlt werden. Eine Wirtschaft die nichts mehr erwirtschaftet, ist dem Tode geweiht.

Der Veranstalter der BioFach/Vivaness, die Messe Nürnberg, ist ein Paradebeispiel für das Ergebnis was die Exekutive mit Ihren verhängten Maßnahmen verursacht hat. Die Messe Nürnberg hat in all den Jahren bis einschließlich 2019 einen guten Ertrag für die Gesellschafter erwirtschaftet. In 2020 ist durch die unsinnigen Schließungsmaßnahmen ein hoher Verlust entstanden, der dazu führt, daß die Ertragssteuern aus dem Vorjahr wegen des Verlustrücktrags zum Teil entfallen. Von Steuern in zukünfitgen Jahren kann keine Rede sein, wegen Verlustvortrags.

Ob die BioFach/Vivaness überhaupt weiter existieren kann, wird vor allem davon abhängen, ob von den unsinnigen Schließungsmaßnahmen Abstand genommen wird und eine uneingeschränkte Öffnung aller Branchen möglich ist. Dann und nur dann besteht Hoffnung, daß auf zukünftigen Messen der Mensch – der analog geschaffen wurde und das ist gut so – wieder zu seinem Recht kommt und auch kleine Firmen eine Chance haben auf einer Messe ihre Neuheiten zu präsentieren. Dies setzt voraus, daß die Verantwortlichen dahin zurück kommen nicht alles ins Gigantomanische zu treiben sondern in ‚Small is beautiful‘ eine Chance für zukünftiges Wachstum erkennen.

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