
Parlamentsanierung mit großer Glaskuppel
Wien [ENA] Am 28.11.22 fand im österreichischen Parlament in Wien ein Medienrundgang statt um das sanierte und modernisierte Parlament der Öffentlichkeit vorzustellen. Diese große und natürlich sehr teure Sanierung hat mit der Vorbereitungszeit acht Jahre gedauert und mindestens 300 Millionen Euro verschlungen. Eine große Neuerung im Nationalratssaal ist die 550 m2 große Glaskuppel von der ein Blick ins Freie möglich ist.
Hauptsächlich sieht man aber nur Teile des Dachs, aber immerhin dringt jetzt Tageslicht in den Saal. Technisch war die Konstruktion eine ziemliche Herausforderung, denn die einzelnen Glaspaneele liegen auf einer Gitternetzschale und bestehen aus elektrochromen Glas bei dem die Lichtdurchlässigkeit gesteuert werden kann. Leider wurde im April 2022 ein Flatterecho im Saal festgestellt, also musste der neue Teppich herausgerissen und die Unterkonstruktion verändert werden indem man im Hohlraum Dämmmaterial anbrachte und darüber einen Gitterrost und ein Lochblech verlegte. Ein neuer, mikroperforierter Teppich soll den Schall angeblich besser absorbieren. Ausserdem wurden an der Glaskuppel zusätzlich durchsichtige Akustiksegel montiert.
Jetzt kann man nur hoffen, dass es im Sommer nicht zu heiß und im Winter nicht zu kalt wird, Hauptprobleme der Glasarchitektur, die meistens mit einem enormen Energieaufwand gelöst werden müssen. Dabei hat sich die Parlament-Sanierung durchaus um Energieeffizienz bemüht und die Gebäudehülle gedämmt und 740 Fenster thermisch saniert. Das 1874 von Theophil Hansen erbaute Parlament mit 1.600 Räumen und 20.142 m2 Grundstücksfläche war sicherlich schon in die Jahre gekommen und wurde jetzt fit für die Zukunft gemacht. Einerseits sollte das historisch wertvolle Gebäude für nachfolgende Generationen erhalten bleiben, andererseits sollte das Haus sicherheitstechnisch aufgerüstet werden und es ausserdem noch viel weiter für Besucher*innen öffnen.