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Christian Gotthilf Salzmann

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 02.06.2020, 10:56 Uhr
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Wien [ENA] Christian Gotthilf Salzmann, deutscher evangelischer Pfarrer und Pädagoge, gründete 1784 die philanthropische Erziehungsanstalt Schnepfenthal bei Gotha und war Mitglied der europäisch ausgerichteten Freimaurerloge Ernst zum Compaß. Im "Krebsbüchlein", 1780 erschienen, malte er mit dunklen Farben, Bilder der oft erschreckenden Zustände in der Erziehung der Kinder. Hat Salzmann den Schleier des Schicksals gelüftet?

Hat er versucht zu zeigen, wie verderblich oft der Einfluss vonn Familien iund Schulen auf die zarte Pflanze der Kindheit ist? Aber was sich wie ein unabwendbares Schicksal präsentiert, muss es nicht unbedingt sein, wenn Schule und Aufklärung dagegen wirken, war der Grundton einer neuen Pädagogik. Salzmann gehörte zu der philanthropischen-pädagogischen Bewegung, die es sich zur Aufgabe machte, die geistige und körperliche Entwicklung auf den Grundlagen der Ideen von John Locke oder Rousseau zu vermitteln und Erziehung zu einer Wissenschaft zu machen. Im "Krebsbüchlein" warnt er davor Kindern Unrecht zu tun, denn sie werden dadurch lernen zu hassen oder zeigt man Kindern seine eigenen Fehler, werden sie Verachtung lernen.

Auch Grausamkeit, Schadenfreude, Intoleranz, Lügen, Geiz oder Furcht sind oft anerzogene Eigenschaften. Längst sind heute die Forderungen Salzmanns erfüllt und "die harte Schulzucht" und der "tote Gedächtniskram" , die er kritisierte, aus der modernen Schule verbannt. Und trotzdem finden sich in Familien und Schulen noch immer jede Menge Unzulänglichkeiten, obwohl der Wohlfahrsstaat und die öffentliche Fürsorge in Europa großzügig hilft.Das Schicksal waltet eben auch heute noch und entscheidet letztendlich welches Kind die oft harten Prüfungen des Lebens bestehen oder daran zerbrechen wird. Vielleicht waren Salzmanns Erziehungsideen auch zu romantisch in Anbedracht der Leidenschaftlichkeit des Menschen.

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