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Zur islamischen Geschichte in der Literatur

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 24.12.2020, 16:57 Uhr
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Wien [ENA] Viele kennen Washington Irvings bezaubernde Kurzgeschichten wie "Rip Van Winkle" oder "Die Sage von der schläfrigen Schlucht", aber weniger bekannt ist, dass er auch ein sehr guter Kenner der arabisch-islamischen Geschichte war. Er publizierte sein Buch über "Das Leben Mohammeds" 1849, also zu einer Zeir, als Europäer und Amerikaner gerade begannen, sich mit der "Exotik" dieser Kultur auseinanderzusetzen.

Washington Irving bedient in seinen Werken diese "Lust" an fremden Kulturen und verführt mit den blumigen, fantasievollen arabisch-islamischen Erzählungen von der "Eroberung Spaniens durch die Sarazenen" oder dem Heroismus der islamischen Eroberungszüge. Auch seine Darstellung vom Leben des Propheten Mohammed erfreut sich noch dem Feingefühl eines Literaten, der von einer damals noch weit entfernten Kultur Wundersames und Großes entdeckt. In der Zwischenzeit ist der politische Islam in die westliche Welt eingedrungen und es bleibt immer weniger Muße diesen mit Distanz, Respekt und Kontemplation zu begegnen. Große Teile der islamischen Bevölkerung drängen heute in den Westen, angelockt durch offene Grenzen und den Segnungen des Sozialstaats.

Bald erkennen sie, dass Demokratie überhaupt nicht ihren Werten entspricht und Frustration entlädt sich oft genug in Hass, Gewalt und Terror. Doch das war eigentlich zu erwarten, liest man die Islamgeschichte von Irving. Dann erkennt man, wie tief diese Menschen von ihrer alten und strengen Kultur geprägt sind, die sie in feste Formen gepresst hat. Natürlich trifft das auf alle zu, aber die islamischen Gesellschaften sind sicherlich besonders resistent gegen die Moderne, die zwangsweise Kultur und Religion umformen möchte. Die Moderne macht das nicht mit Verboten, sondern ganz im Gegenteil mit sogenannter Freiheit, die gerade jene Menschen, die aus einer strengen Verbotskultur kommen, in eine tiefe Identitätskrise stürzen.

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