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Rezension:

Verantwortlicher Autor: Karl J. Pfaff / Michael H. Schmitt Landstuhl, 24.10.2022, 09:26 Uhr
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Landstuhl [ENA] Frau Prof. Dr. Ulrike Guérot hat ein Essay über den Zustand unserer Zeit und darüber, wie wir leben wollen verfasst. Michael M. Schmitt hat die 140 Seiten lange Abhandlung rezensiert. In drei Teile untergliedert, unternimmt Ulrike Guérot den Versuch, eine Antwort auf die Fragen der Zeit zu finden, die einen überwiegenden Teil von nachdenklichen Menschen innerhalb dieser Republik zu interessieren scheinen.

Auf zwei Jahre Pandemie, einhergehend mit eingeschränkten Bürgerrechten, gesundheitlichen Folgen bis in alle Altersbereiche, wirtschaftlichen Einbußen für viele Gesellschaftsgruppen, katastrophaler Planung der politischen Elite im Umgang mit der Pandemie und ihren Folgen, sowie die Frage nach den Fundamenten unserer Demokratie, in der sie die Rechtsstaatlichkeit und die Gesellschaft an sich ernsthaft gefährdet sieht, versucht die Wissenschaftlerin, Professorin für Europapolitik der Rheinischen-Friedrich-Wilhelms- Universität in Bonn, Antworten zu finden, die sonst so nicht in der öffentlichen Auseinandersetzung thematisiert werden.

In ihrer Analyse geht sie mehrfach auf die überhitzte Diskussion und das Schüren von Angst in einer schwierigen Gesundheitslage ein, die sich zumindest im Verlauf des Jahres 2021 eher abschwächte, d.h. epidemiologisch beherrschbar wurde. Sie kritisiert die Haltung der Politik, die sich öffentlich kaum zu erklärenden Einlassung ihrer Ziele und den Maßnahmen ihres Handelns hinreißen ließ. Lediglich der damalige Gesundheitsminister Jens Spahn sprach davon, dass wir einander viel verzeihen müssten, gemeint war wohl, dass die Bevölkerung die Regierenden vom Impetus des Handeln entbinden müsse. Aber ein Aufschrei der Bürger, also eine Welle des Protestes blieb weitgehend aus, stattdessen fand eine Diskreditierung von kritischen Meinungen statt.

Guérot bemängelt, wie viele andere Wissenschaftler aus den Bereichen Epidemiologie, Virologie, ebenso Medizinstatistik, die mangelnde Daten- und Faktenlage um Maßnahmen ausreichend zu begründen. Guérots Buch ist ein Denkansatz zur Coronapolitik, die im dritten Jahr nun weiter auf eine Debatte angewiesen sein wird, wie wir mit den politischen Vorgaben zur Impfkampagne der Ampel, den vermutlich erneuten Einschränkungen bzw. einem möglichen verordneten stattlichen Ausnahmezustand umgehen wollen. Ihre durchaus höchst interessanten Analysen sind eine Hommage an die Freiheit, und ein Aufschrei für die Menschlichkeit und Kritik an der politischen Klasse - aber keine Polemik! WWW.WESTENDVERLAG € 16,00 - ISBN 978-3--86489-359-9

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