MQ Wien Ausstellungen: "LandRush - Oasis - Enza"

Wien [ENA] Das MuseumsQuartier Wien zeigt 2023 die Ausstellungen "LandRush - Oasis - Enza", die auf unterschiedliche Weise zeigen, wie sich Künstler*innen mit den Folgen industrieller Landwirtschaft auseinandersetzen. "LandRush. Ventures into Global Agriculture" visualisiert in einer raumgreifenden Multikanal- Installation die Videoarbeiten von Frauke Huber und Uwe H. Martin, die in unterschiedlichen Weltteilen entstanden sind.

Die Künstler wollen zeigen, dass industrielle Landwirtschaft für Klimawandel, Artensterben, Bodenerosion, Wasserknappheit und die zunehmende Wüstenbildung verantwortlich ist. Die übergroßen Videoinstallationen, die das ganze Ausmaß der globalen Zerstörungswut visualisieren wollen, zu der auch das unvorstellbare Elend der Massentierhaltung gehört, sind aber auch Bildinhalte, die schon länger in den Medien kursieren und an der individuellen Betroffenheit kratzen und zerren und neben Hilflosigkeit auch Zynismus auslösen können. Wie man also dieses verstörende immersive Ausstellungserlebnis bewertet, auch wenn die bewegten Bilder für sich genommen vielleicht großartig und interessant sind, ist wohl der persönlichen Anschauungsweise überlassen.

Die Künstlerinnen Karina Mendreczky und Katalin Kortmann haben mit "Oasis" eine raumfüllende Installation mit zahlreichen unterschiedlichen kleinen Skulpturen, Fotografien, Textilien oder Zeichnungen geschaffen und damit ein spannendes, zukunftsweisendes und überaus ästhetisches Gegengewicht zu der apokalyptischen Vision von LandRush inszeniert. Hier wird wirklich ein Raum zur Oase gestaltet, mit Sand am Boden, kleinen Wegen und Artefakte, die Blumen oder Gräser stilisieren. Irgendwie vermittelt "Oasis" Hoffnung, denn vielleicht ist ja die Wüste die Lebensform für die Zukunft der Menschheit. Cosma Kremser und Lea Fröhlinger haben sich intensiv mit dem Werkstoff Lehm in ihrer Installation "Enza" in der MQ Art Box auseinandergesetzt.