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Wunderberichte in der Bibel

Verantwortlicher Autor: Schura Euller-Cook Wien, 01.09.2022, 19:04 Uhr
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Wien [ENA] Wie man zur Bibel steht, hat auch viel damit zu tun, ob man die zahlreichen Wunder im Alten und Neuen Testament glaubt. André Frossard, der Verfasser des Buches "Eine Reise in das Land Jesu" besuchte viele Orte, in denen Jesus seine Wunder gewirkt hatte und bekennt, "damals wie heute setzen die in den Evangelien bezeugten Wunder die einen in Staunen, während sie bei den anderen Ärgernis erregen."

Auch das sehr gut geschriebene Buch des französischen Orientalisten und Religionswissenschaftler Ernest Renan (1823-1892) "Leben Jesu" meint, "dass die Evangelien annehmbar wären, wenn die Theologie endlich auf die Wunder, die es begleiten und beglaubigen, verzichten wollten." Für den Journalisten und Essayisten André Frossard (1915-1995) bedeuted das aber, dass die rationalistischen Kritiken dadurch nicht die Möglichkeit haben, an die übernatürliche Mission von Jesus Christus zu glauben. Trotzdem verlangt die literarische Gattung mancher Wunderberichte der Evangelien einer eingehenden Analyse schreibt der Orientalist Josef Dheilly. Denn manche Wunderberichte im Alten Testament gehören zur Volkserzählung, wie der feurige Wagen des Elija.

Deshalb stellt sich die Frage nach der Aussageabsicht der inspirierten Verfasser und der Bedeutung der Wunder. Denn angeblich kann das Evangelium sich nicht damit begnügen nackte Tatsachen mitzuteilen, sondern muss sie in einer Weise interpretieren um damit den Glauben an Jesus Christus als den Sohn Gottes zu beweisen. Deshalb muss sorgfältig zwischen der Aussageabsicht und ihrer literarischen Einkleidung unterschieden werden, meint Dheilly. Trotzdem ist die Unterscheidung nicht leicht, denn wer weiß schon was wirklich geschehen ist, als die Jünger Jesus über den See kommen sahen oder als fünf Brote und zwei Fische genügten, um fünftausend Menschen zu speisen.

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