
Illeas Aouani gewinnt überraschend den Brüssel-Marathon
Brüssel (BEL) [ENA] Der Italiener Iliass Aouani war am heutigen Sonntag der Überraschungssieger des Marathons der Männer in einem spannenden Finish bei den European Running Championships in Brüssel-Leuven. Mit einer Zeit von 2:09,05 Stunden lief er vor Haimro Ayale ins Ziel welcher sich mit nur drei Sekunden Rückstand Silber holte. Sein Landsmann Maru Teferi sicherte sich den Bronzeplatz.
Aouani war in der Schlussphase eines hart umkämpften Rennens dem israelischen Trio Maru Teferi, Haimro Alame und Gashau Ayale zahlenmäßig unterlegen. Nur noch zwei Kilometer bis zum Ziel war klar, dass sich die Medaillen zwischen dem Quartett entscheiden würden, das dem Rest des Feldes deutlich voraus war. Teferi, Silbermedaillengewinner der Leichtathletik-Europameisterschaften 2022 in München und Silbermedaillengewinner der Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2023 in Budapest, hatte die stärksten Voraussetzungen in der Spitzengruppe. Doch erstaunlicherweise brach er als Erster ein, sodass Ayale, Alame und Aoauni um Gold kämpften.
Auf dem letzten Kilometer schwächelte Alame als nächster, sodass es zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Aouani und Ayale kam. Der Israeli, Bronzemedaillengewinner von München 2022, schien auf den letzten 200 Metern die Initiative an sich gerissen zu haben. Doch Aouani gab nicht auf und setzte sich allmählich ab, bis er im Sprint in 2:09,05 Stunden Gold holte. Ayale holte Silber mit nur drei Sekunden Rückstand. Alame ließ auf der Zielgeraden stark nach, und Teferi holte sich in 2:09:17 Stunden eine weitere wichtige Medaille, zehn Sekunden vor seinem internationalen Teamkollegen.
Wiedergutmachung für Olympia
Für Goldmedaillengewinner Aouani war es eine Verbesserung um 18 Plätze gegenüber seinem Ergebnis bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2022 in München, die erst sein zweites Rennen über diese Distanz waren. „Ich war nicht sehr zuversichtlich, weil meine Gegner sehr gut waren“, sagte der Champion anschließend. „Aber bei solchen Rennen sind persönliche Bestleistungen nicht so wichtig. Es war hart, aber diese Rennen werden nicht von den Stärksten, sondern von den Klügsten gewonnen. Aber ich war der Beste im Rennen. Hinter diesem Schrei im Ziel lagen viele harte Jahre. Letztes Jahr habe ich es nicht zu den Olympischen Spielen geschafft. Es war ein wirklich frustrierendes Jahr.“
„Ich habe viele Türen geschlossen gesehen, viele Enttäuschungen erlebt, es gab viele Zweifel, dunkle Zeiten und Momente der Depression.Aber ich bin wirklich glücklich darüber, wie alles gelaufen ist. Ich bin wirklich stolz auf mich. Ich habe diesen Sieg gebraucht. Ich wusste, dass ich der Champion bin, aber die Welt wusste es nicht. Jetzt weiß sie es.“ Das Rennen begann mit einem vorsichtigen Tempo. Eine Gruppe von dreizehn Läufern überquerte die 10-km-Marke nach 31:02 Minuten, angeführt vom Briten George James.