Donnerstag, 28.03.2024 19:03 Uhr

Österreichische Gemeindebund zum Thema Bodenverbrauch

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 16.09.2021, 02:36 Uhr
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Wien [ENA] Ein gutes Beispiel für die fast unlösbare Problematik des Themas Bodenverbrauchs ist das Positionspapier 2021 der Gemeindebundpräsidenten Riedl, Dworak und Pressl anlässlich einer Pressekonferenz in Wien. Denn eigentlich kommt das nicht bebauen, nicht benützen, sozusagen die Gelassenheit, Ruhe und Unaufgeregtheit dem Naturschutz sehr entgegen. Gleichzeitig ist es verständlich, dass der Gemeindebund das anders sieht.

Das Fehlen von Investitionen, Verbrauch, Bevölkerungszuwachs oder einem Stadt-und Dorfbild, dass ein buntes Durcheinander von Menschen, Häusern, Geschäften oder Freizeitangeboten darstellt, sind für Gemeindevertreter keine machbaren Alternativen. Ihre Förderungen sind ganz eindeutig und gehen in die Richtung mehr Kompetenzen für die Gemeinden einzufordern. Denn für diese sind die eigentlichen Probleme nicht so sehr die Neuwidmungen, sondern eher die alten Baulandreserven, die nicht verfügbares Bauland im Privatbesitz darstellen. Das führt dazu, dass zum Beispiel 2017 ein Viertel des gewidmeten Baulandes in Österreich nicht bebaut wurde. Ausserdem stehen 40 000 Hektar an Gewerbeflächen und Wohnimmobilien leer, die nicht reaktiviert werden.

In Angesicht dieser Problematik und der öffentlichen Diskussion darüber, fordert der Gemeindebund vom Landes-und Bundesgesetzgeber geeignete Instrumente um Brachflächen, Leerstände und ungenutztes Bauland zu mobilisieren. Dazu gehören unter anderem eine Reform der Grundsteuer, eine rechtssichere Vertragsraumordnung, finanzielle Anreize zur Wiedernutzung oder Maßnahmen zur Leerstand-und Baulandmobilisierung. Diese Forderungen suggerieren eher eine Aufbruchstimmung in den Gemeinden, die sich für mehr Zuwanderung und Besiedlung rüsten und die Hürden dafür aus den Weg räumen müssen. Wenn damit die letzten Refugien des ländlichen Lebens aus dem Dornröschenschlaf geweckt werden, wäre das sicherlich schade und nicht ungedingt umweltfreundlich.

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