Rauchfreie Gastronomie in Österreich?
Wien [ENA] Vieles hat sich getan in Sachen Rauchen und Nichtraucherschutz. Vieles ist besser geworden und nicht zuletzt sind dafür auch Vereine wie die "österreichische Schutzgemeinschaft für Nichtraucher" verantwortlich, die sich unermüdlich für eine rauchfreie Gastronomie einsetzt. Aber wie man weiß, der "Teufel schläft nicht" und was als Siegeszug der Nichtraucher begonnen hat, wird zum Problem für die Allgemeinheit.
Wie kommt das? Viele Gehsteig-Schanigärten oder Parkanlagen sind jetzt die Ausweichquatiere für die Raucher-Community. Die Wirte freut's, denn sie plädieren schon lange für mehr Rechte auf den öffentlichen Raum. Wenn es nach ihnen ginge, wären Gehsteige oder die wenigen leeren Plätze in den Städten schon bald zu "Raucherparadiesen" umgestaltet. Am besten jeden Tag bis Mitternacht, beheizt im Winter, bequeme Sessel mit Fellen und Decken ausgestattet und natürlich kristallene Aschenbecher auf den Tischen. Der Raucher-Lifestyle wird jetzt öffentlich zelebriert und zur Nachahmung für jung und alt angeboten. Eine bessere Werbung gibt es gar nicht. Den Rest der Gehsteige teilen sich Radfahrer, E-Mobilität und Geschäftsdekorationen.
Der Fußgänger verliert zunehmend seine Schutzwege und Städter, die vielleicht nur zur Arbeit gehen wollen, einkaufen oder zur Apotheke werdenzunehmend ausgegrenzt. Wehe, wenn man vielleicht mit einem Hündchen unterwegs ist. Das Problem ist komplex und beschäftigt schon länger die Politik. Zwar sind 70 Prozent der Österreicher angeblich für eine rauchfreie Gastronomie, aber bei der Befragung waren Schanigärten kein Thema. Was bringt es eigentlich, wenn wir zwar laut Arbeitnehmerschutzgesetz eine rauchfreie Gastronomie als einzig rechtskonforme Regelung vorschreiben, aber auf Kosten unbeteiligter Fußgänger und Anrainer. Zwar wünscht sich Robert Rockenbauer für die Zukunft überhaupt eine rauchfreie Gesellschaft, aber ist das nicht utopisch ?