„Provinz“ contra „Metropole“

Als ein Beispiel sei hier das Theater Paderborn aufgeführt, welches sich seit Jahrzehnten durch einen abwechslungsreichen, professionellen und gut in Szene gesetzten Spielplan hervorhebt. Das Theater Paderborn wurde 1957 von Elert Bode gegründet und ist seit 2011 in einem Neubau untergebracht, der alle Betriebsstätten vereint. Nach mehreren Wechseln der Spiellokalitäten konnte 2011 der Theaterneubau mit dem Stück „Käthchen von Heilbronn“ eröffnet werden. Aktuell wird das Theater von Katharina Kreuzhage geleitet, die einen Schwerpunkt auf moderne Dramatik legt und durch die Sparte „jott“ das Kinder- und Jugendtheaterangebot ausbaut.

Hier einige detaillierte Zahlen, Daten und Fakten zum Theater Paderborn: 1957: Gründung des Theaters durch Schauspieler Elert Bode und Premiere in der Aula des Gymnasiums Theodorianum. / 1959: Umzug ins ehemalige Café Vaterland und Beginn der Tradition als Wanderbühne in der Region. / 1968: Das Theater zieht in eine Spielstätte im Neubau der Volksbank. / 1970: Elert Bode gibt die Intendanz ab; Siegfried Bühr übernimmt und wendet sich modernen Autor*innen zu. / 1978-1981: Stefan Horn übernimmt die Intendanz. / 1981-1994: Friedrich Bremer leitet das Theater. / 1984: Das 3. NRW-Theatertreffen findet in Paderborn statt.

1994–2013: Die Ära der Intendantin Dr. Merula Steinhardt-Unseld in der sie u.a. theaterpädagogische Angebote und Freilichtproduktionen etabliert. Verlagerung der Betriebsstätten: Die Auslagerung auf vier Standorte erschwert die Arbeitsprozesse. / 2001: Die Planung für ein neues Theatergebäude, das alle Bereiche vereint, wird beschlossen. Nach dem Angebot der Volksbank für einen Standort auf dem Kötterhagen kommt es zu zähen Verhandlungen wegen einer Klage bei der Europäischen Kommission. / 2011-2012: Der Neubau wird mit Kleists „Käthchen von Heilbronn“ eröffnet.

2013 folgend: Katharina Kreuzhage wird geschäftsführende Intendantin. Sie setzt einen Schwerpunkt in die moderne Dramatik und inszeniert auch zeitgenössische Stücke. Zudem hat sie ein ambitioniertes Repertoiresystem etabliert. Ein Repertoiresystem im Theater bezeichnet einen Spielbetrieb, bei dem ein festes Ensemble über einen längeren Zeitraum mehrere verschiedene Inszenierungen im Wechsel aufführt, anstatt ein einzelnes Stück über Wochen oder Monate durchzuspielen.

Das Ensemble behält mehrere Produktionen im Programm, die je nach Wochentag oder Saison in unterschiedlicher Reihenfolge gezeigt werden, um eine Vielfalt im Programmangebot zu ermöglichen. Dies erfolgreich umzusetzen erfordert ein sehr professionelles Team mit hoher qualitativer und quantitativer Qualität. Wer einen Überblick über das Programm der aktuellen Spielzeit gewinnen will: Theater Paderborn Westfälische Kammerspiele GmbH, Neuer Platz 6, 33098 Paderborn. Telefon Pforte 05251/2881 102, Theaterkasse 05251/2881 100. www.theater-paderborn.de