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Der Briefwechsel von König Ludwig II. und Cosima Wagner

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 15.06.2020, 20:15 Uhr
Kommentar: +++ Kunst, Kultur und Musik +++ Bericht 11474x gelesen

Wien [ENA] Längst haben Wagner Opern in modernen Inszenierungen ihren Heilsanspruch verloren und mussten sich, wie andere Opern auch, der Experimentierfreudigkeit zeitgenössischer Regisseure unterwerfen, die in ihrem Übermut vor keinem Tabubruch zurückschrecken. Im Parsifal an der Wiener Staatsoper, hat der Regisseur Alvis Hermanis das Geschehen in die Psychiatrie verlegt, sehr zum Ärgernis vieler Zuschauer.

Diese und ähnliche Inszenierungen zelebrieren auch die Überheblichkeit der Moderne und ihren ewigen Kampf gegen jeden Versuch den "Himmel auf Erden" zu verwirklichen. Im Briefwechsel zwischen Ludwig II., König von Bayern und Cosima Wagner finden wir noch diesen glühenden Glaubenn an den Heilscharakter der Kunst, insbesondere der Musik Richard Wagners. Die Briefe zeigen uns die Anfänge der Wagnerverehrung in Deutschland. Zwischen dem verträumten, kunstbegeisterten Damals und dem Heute liegt eine politische Katastrophe, die die Welt mit einem Schrecken mehr verdunkelte. War auch die Kunst und der Versuch daraus eine Religion zu machen, verantwortlich für die Greuel im Zweiten Weltkrieg? Diese Frage quält auch heute noch die Kunsttheorie.,

Für sich genommen sind die Briefe bezaubernd, da sie das Beste im Menschen ausdrücken. Treue, Verehrung, Liebe, Freundschaft oder Begeisterungsfähigkeit.,Die tiefe geistige Liebe zwischen Ludwig II., Cosima und Richard Wagner ist berührend. Ludwig II. nannte Richard immer "den innig Geliebten" und Cosima ihn "ihren Vater". So schreibt Ludwig II. am 26.August 1865, "wir seine Freunde, wollen ihn schirmen mit mächtigem Schutze."...Was ich irgend zu thun vermag, werde ich thun, dass schwöre ich Ihnen!"Und Cosima schreibt, "Unsere Kunst ...ist Religion...sie wird die Menschheit dereinst neu erlösen." Die Zeiten ändern sich, aber der Märchenkönig Ludwig II lebt noch immer in den Herzen von Millionen Besuchern senes Schlosses Neuschwanstein.

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