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Carlo Naya Venedig in frühen Fotografien

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 05.04.2019, 19:18 Uhr
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Wien [ENA] Im 18. Jahrhundert begann der Venedig-Boom, der bis heute anhält. Waren es damals "Kavalierstours" junger Adeliger aus ganz Europa und im 19.Jahrhundert vor allem Reisen von Schriftstellern und bildenden Künstlern, ist die Liebe zu dieser unwahrscheinlich schönen Stadt auch in Zeiten des Massentourismus ungebrochen. Und was macht man, wenn man eine Erinerung mit nach Hause nehmen möchte? Man fotografiert!

Die Entwicklung der Fotografie begann im Jahre 1839 als Daguerre der Akademie der Wissenschaften in Paris seine Erfindung präsentierte. Mit den Daguerretypen, spiegelnde, silberbeschichtete Kupferplatten, begann der Siegeszug der Fotografie. 1857, als Carlo Naya nach Venedig kam, war Fotografie noch eine aufwendige Kunst. Es gab noch wenig Fotografen, Carlo Ponti war einer, dafür aber eine Fülle von Motiven und zunehmend immer mehr Touristen. Naya etablierte sich als Fotograf und eröffnete am Markusplatz seine erste Verkaufsausstellung, über die ein unbekannter Journalist schrieb, sie sei ein Juwel von Architekturaufnahmen, Reproduktionen von Kunstwerken von ungewöhnlicher Größe und technischer Perfektion.

Dass das Kupferstichkabinett der Akademie der Bildenden Künste Wien zu einem Konvolut von Naya Venedig Fotografien kam, verdankt es auch einer Schenkung vom Bankier Moritz Freiherrn von Königswarter im Jahr 1893, der ein bedeutender Kunstfreund und Sammler war. Wie wichtig Fotografie als historisches Gedächtnis sein kann, zeigt ein Zyklus von Fotografien nach den Flachreliefs mit Szenen aus dem Leben Jesu und Marias in der Capella del Rosario. Kurz nachdem Naya die Reliefs in der Kapelle fotografiert hatte, brach ein Brand aus und zerstörte sie und andere Kunstwerke.

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