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1848 Die vergessene Revolution

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 01.02.2019, 16:17 Uhr
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Wien [ENA] Im Palais Niederösterreich, dem ehemaligen Landhaus, fand im Herbst 2018 die Ausstellung "1848 Die vergessene Revolution" statt. Ist sie wirklich vergessen und warum? Wenn das Jahr 1848 am "Anfang der Geschichte" der Republik Österreich steht, warum weiß man heute so wenig darüber? Vielleicht erinnert man sich nicht gerne an Schreckenszeiten, denn das sind Revolutionen und ihre Folgen wie Krieg und Terror immer.

Gut, dass das Palais Niederösterreich seine schönen Räumlichkeiten in der Herrengasse in Wien für diese Ausstellung zur Verfügung gestellt hat. Der Ort hätte nicht besser gewählt werden können, denn gerade dort hat die Revolution begonnen. Die für den 13. März 1848 einberufene Versammlung der niederösterreichischen Stände eskalierte als bereits am Vormittag eine dichte Menschenmenge von Studenten, Arbeitern, Bürgern und Schaulustigen im Hof des Gebäudes demonstrierten. Flammende Reden wurden gehalten und Forderungen nach Pressefreiheit, Volksvertretungen, einer Verfassung und Befreiung der Bauern gestellt. Als einige Demonstranten in das Landhaus eindrangen, ließ Erzherzog Albrecht in die unbewaffnete Menschenmenge schießen.

So ähnlich wird es begonnen haben. Heute ernten wir im demokratischen Rechtsstaat die Früchte dieser Begebenheiten. Oder doch nicht? Wer kann schon die verschlungenen Pfade der Geschichte und Politik begreifen? Was ist aber eigentlich in der Ausstellung zu sehen? Herzstück der Ausstellung sind Orginalobjekte wie Lithografien und Flugblätter der "Sammlung Steiner", die erstmals öffentlich präsentiert wurden. Er war Historiker und Begründer des Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes. Seine Samlung umfasst mehr als 5.500 Objekte über das gesamteuropäische Revolutionsjahr. Werden wir aus der Geschichte lernen, oder sind wir zur Wiederholung verurteilt? Ich hoffe nicht!

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