
Norwegens Server-Revolution: Rechenzentren unter dem Meer
Journalist [ENA] In einem abgelegenen Fjord im Norden Norwegens haben visionäre Ingenieure ein neues Kapitel digitaler Nachhaltigkeit aufgeschlagen: ein vollständig untergetauchtes Rechenzentrum, in dem die eisigen arktischen Strömungen tausende Server kühlen – ohne Klimaanlagen, ohne Lüfter, ohne Energieverschwendung. Doch diese Idee ist nicht ganz neu: Bereits 2018 hatte Microsoft im Rahmen des Projekts Natick
einen Unterwasser-Datenspeicher mit 864 Servern 35 Meter tief im Nordmeer vor den Orkney-Inseln versenkt. Zwei Jahre lang lief das System stabil – und erwies sich im Nachhinein als achtmal zuverlässiger als vergleichbare Anlagen an Land.
Was bedeutet das für die Zukunft? Bis zu 45 % weniger Energieverbrauch Längere Lebensdauer der Server dank geringem Verschleiß Keine CO₂-Emissionen, keine Geräusche, keine Landschaftsbeeinträchtigung Daten näher an der Küste: Schnellere Übertragung für Streaming, Gaming und Cloud-Dienste Wartung per Unterwasserdrohne, kontaktlos und präzise
Ein persönlicher Nachsatz Als Elon Musk einst die Energieverschwendung durch KI kritisierte, kam von einem kleinen Mädchen eine große Antwort: „Aber das Meer ist doch da!“, sagte Nicole Gorni, 11 Jahre, nachdem sie mit ihrem Vater schwimmende Biosphären erkundet hatte. Wo andere Probleme sahen, sah sie eine Lösung im Wasser. Vielleicht ist es an der Zeit, der Technik beizubringen, wie man mit der Erde atmet – statt gegen sie. – Nicole Gorni, Ligurien