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Umfrage zur Situation pflegender Angehöriger

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 29.08.2020, 07:11 Uhr
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Wien [ENA] Plötzlich war alles anders! Nicht nur Österreich, sondern fast die ganze Welt, waren seit März 2020 im Corona-Lockdown. Nicht alle trafen die Ausgeh- Kommunikations- und Reisebeschränkungen gleichermaßen. Eine Gruppe von besonders allein gelassenen in der Corona-Krise sind sicherlich die pflegenden Angehörigen armutsbetroffener Demenzerkrankter. Dazu hat die Volkshilfe Wien eine Umfrage in Auftrag gegeben

Es war zu erwarten, dass immerhin 60 Prozent der befragten pflegenden Angehörigen angaben, sich während des Lockdowns überfordert gefühlt zu haben. Das Schließen der österreichischen Grenzen hat dazu geführt, dass viele keine 24-Stunden-Betreuung zur Verfügung hatten und viele mussten auch auf die Unterstützung durch andere Familienmitglieder verzichten. Hatten schon 54 Prozent pflegende Angehörige vor der Corona-Krise ihre Lebensqualität nur als "mittel" und 13 Prozent als "niedrig" eingeschätzt, aber immerhin 33 Prozent als "hoch", so verschärfte die Krise diese Situation. Besonders die fehlende Unterstützung durch Therapie-und Trainingsangebote, die den Verlauf der Demenzerkrankung positiv beeinflussen, erschwerte den Alltag sehr.

Konkret konnte in 32 Fällen eine Musik, Physio-, Psycho-oder Ergotherapie-Stunde nicht, wie gewohnt, besucht werden und 15 Prozent der Befragten haben ihre Angehörigen nicht, wie üblich, in ein Tageszentrum bringen können. Professionelle mobile Pflegedienste konnten 16 Prozent nicht mehr in Anspruch nehmen und rund jeder fünfte hat auf die Unterstützung durch eine Pflegeassistenz verzichtet. Aber für Menschen mit der Erkrankung Demenz ist eine strenge Tagesroutine wichtig. Veränderungen können Ängste, Stress und Unruhe erzeugen und den Verlauf der Krankheit negativ beeinflussen. 40 Prozent der pflegenden Angehörigen nahmen eine Verhaltensveränderung der Demenzerkrankten wahr und führten sie auf die Corona-Krise zurück.

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