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Lula besucht den Papst

Verantwortlicher Autor: José Antonio Pérez-Cano São Paulo, 12.02.2020, 22:54 Uhr
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Lula feirt in Freiheit
Lula feirt in Freiheit  Bild: José Antonio Pérez

São Paulo [ENA] Ex-Präsident Luiz Inacio Lula da Silva wird am Donnerstag zu einem Besuch bei Papst Franziskus im Vatikan erwartet. Der ehemalige Gewerkschaftsführer wolle mit dem Kirchenoberhaupt über die Bekämpfung von Hunger und Intoleranz sprechen, berichten brasilianische Medien am Dienstag.

Nachdem Lula, der in Brasilien bereits zweimal wegen Korruption verurteilt ist, von der Justiz "grünes Licht" für die Reise erhielt, brach er am Dienstag nach Rom auf. Der Besuch im Vatikan soll von Argentiniens Präsident Alberto Fernandez vermittelt worden sein. Dieser hatte Franziskus am 31. Jänner besucht. Nach dem Treffen mit seinem argentinischen Landsmann sagte Fernandez, der Papst habe dem Besuch Lulas im Vatikan zugestimmt. Lula selbst hatte am 5. Februar auf Twitter angekündigt, den Papst besuchen zu wollen. Der 74-Jährige wolle dem Papst für die Solidarität in "schlimmen Momenten" seines Lebens danken, sowie über Brasiliens Erfahrungen mit der Bekämpfung von Hunger reden.

In einem Interview in der argentinischen Presse hatte Lula den Papst zudem wegen dessen Engagement für die Armen und die Umwelt sowie die Verteidigung von Menschenrechten gelobt. Ursprünglich sollte Lula am Dienstag von der Justiz im Rahmen einer Korruptionsermittlung befragt werden. Der zuständige Richter verschob den Termin auf Antrag Lulas jedoch auf den 19. Februar. In der "Operation Waschstraße" ist Lula angeklagt, als Präsident Autofirmen illegale Steuervorteile beschafft zu haben. Lula ist wegen Korruption und Geldwäsche bereits in zwei Fällen verurteilt worden. Von April 2018 bis November 2019 saß er in Haft.

Erst nachdem das Oberste Gericht seine Auffassung über den Haftantritt bei in zweiter Instanz verurteilten Personen änderte, wurde er wieder auf freien Fuß gesetzt. Noch stehen ein halbes Dutzend weiterer Prozesse gegen den Ex-Präsidenten an. Während seiner Amtszeit (2003-2010) hatte er in Brasilien Hunger und Armut erfolgreich durch Sozialprogramme bekämpft, weshalb er in armen Regionen immer noch beliebt ist.

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