Hochwasserkatastrophe Juli 2021
Wien [ENA] Das Tragische an der Hochwasserkatastrophe Mitte Juli 2021 in Deutschland und Belgien mit erschreckend vielen Toten ist, dass der Regen, der dafür verantwortlich ist, eigentlich gut und notwendig ist. Aber zuviel ist zuviel und es stellt sich die Frage, ob unser zivilisatorisches Design genug Raum für Naturgewalten lässt, die manchmal wegen dem sogenannten Klimawandel und manchmal sowieso unberechenbar sind.
Die extremen Wetterereignisse sind zum Teil Folgen des Klimawandels, für den wir nur sehr unzureichende Lösungsvorschläge haben. Wie können wir leben, wohnen, arbeiten, essen oder reisen ohne zu viel Wärme zu erzeugen? Denn die höheren Temperaturen führen zu einer höheren Luftfeuchtigkeit und damit zu intensiveren Niederschlägen mit oft apokalyptischen Schäden in der Infrastruktur. Fatale Fehler in der Raumordnung, Verbauungen und Versiegelungen lassen sich nicht mehr verbergen. Hunderttausende Menschen wurden in der Nacht vom Hochwasser überrascht. Die Fluten füllten die Häuser binnen weniger Minuten und rissen Duzende Bewohner mit. Vorwarnungen, Sirenen und Lautsprecherdurchsagen gab es nicht. War das ein Versagen des Katastrophenschutz?
Allein in der schwer betroffenen Region Ahrweiler starben 90 Mensche und Hunderte werden noch vermisst. Auch in Belgien und den Niederlanden gibt es viele Tote, Verletzte und Vermisste. Das AKW Doel2 nahe der belgischen Stadt Antwerpen musste abgeschaltet werden und nach dem Bruch eines Damms der Rur, mussten 700 Bewohner ihre Häuser verlassen. Obwohl mehrere und eher seltene klimatische Effekte zusammenkommen müssen, damit ein Sturzregen in kurzer Zeit ganze Ortschaften verwüsten kann, war das Mitte Juli 2021 der Fall. Das hügelige Gelände der Eifel verschärfte den Abfluss auf Täler und ließ Überschwemmungen zu reißenden Sturzfluten werden. Obwohl der Verlust von Menschenleben tragisch ist, kann der Wiederaufbau auch ein Neuanfang sein.