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Gedanken zu Sigmund Freud

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 08.06.2020, 09:35 Uhr
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Wien [ENA] In seinem Aufsatz "Die kulturelle Sexualmoral und die moderne Nervosität" aus dem Jahre 1908 hat Sigmund Freud einen Hiatus zwischen natürlicher und kultureller Sexualmoral aufgebrochen. Diese Unterscheidung hat ein neues Kapitel in der Kulturtheorie aufgeschlagen und die menschliche Sexualität tief in den wissenschaftlichen Diskurs hineingezogen. Ist das gut? Hat die sexuelle Revolution viel gebracht?

Heute ist die Sexualität in westlichen Ländern weitgehend zur Eigenverantwortung geworden. Auch Jugendliche können damit Erfahrungen machen, wenn sie wollen, ohne auf allzu große Kritik zu stoßen. Gibt es deshalb heute weniger Neurosen? Ist der Mensch, befreit von Sexualtabus, freier, gesünder oder glücklicher? Freud hatte 1905 die Vermutung ausgesprochen, dass unter der Herrschaft einer kulturellen Sexualmoral Gesundheit und Lebenstüchtigkeit leidet. Später postuliert er, dass die Folgen dieser Unterdrückung den Menschen grundsätzlich und unausweichlich neurotisieren. Gleichzeitig bietet er Analyse und Heilung in der Psychoanalyse an. Man darf nicht vergessen, dass Freud in der Pathologie, Zoologie und Physiologie geforscht hatte.

Er studierte Medizin, aber seine Dissertation war über das Rückenmark niederer Fischarten. Er arbeitete 1882 im Laboratorium für Gehirnanatomie und betrieb pharmakologische Studien und Selbstversuche mit dem Stimulans Kokain. Später interessierte er sich für Hypnose, Traumdeutung, das Unbewusste und Kulturtheorie und schrieb ausführlich darüber und gründete 1908 die Psychoanalytische Vereinigung. Vielleicht machen es seine Forschungen verständlich, dass Freud letztlich ein Kausalschema der Triebunterdrückung entwickelt hat, das konsequenterweise zu einem Teufelskreis führt. Er beschreibt Triebe so, als wären sie nicht eingebettet in das große Geist-Seele-Gefüge der Natur und hätten sie nicht auch im Denken und Fühlen ihre Entsprechung

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