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200 Jahre Florence Nightingale

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 13.05.2020, 09:35 Uhr
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Wien [ENA] Dass heute das Gesundheitswesen, wenigstens in vielen Ländern, auf einem soliden Fundament steht, verdanken wir auch der britischen Krankenschwester und Reformerin Florence Nightingale. Wie kommt eine junge Frau aus wohlhabenden Haus dazu sich für Krankheit, Tod und Pflege zu interessieren, also Lebensbereiche vor denen die meisten Menschen Angst haben? "Gott sprach zu mir" schrieb sie 1837 in ihr Tagebuch.

Im Januar 1837 suchte eine Grippe-Epidemie den Süden Englands heim. Florence Nightinale widmete sich freiwillig und eigentlich gegen den Willen ihrer Angehörigen, vier Wochen lang intensiv der Versorgung Erkrankter. Ihr Buch "Anmerkungen zur Krankenpflege" , das 1860 publiziert wurde, stieß sofort auf großes Interesse. Darin hat sie über Gesundheit und Krankheit reflektierte. Sehr scharf hat sie die Wohnverhältnisse für Gesunde und Pflgebedürftige als krankmachend kritisiert. Nicht nur die in den Armenvierteln, sondern auch jene in den großen Häusern der Wohlhabenden. Sie definiert gesunde Häuser als solche, in denen reine Luft, reines Wasser, Reinlichkeit, Helle und eine wirksame Kanalisation vorherrscht.

Sie differenzierte nicht so sehr zwischen gesund und krank, sondern zeigte die fließenden Übergänge von gesellschaftlichen Mängel was Hygiene und Lebensgewohnheiten betrifft zu Krankheiten und Gesundungsprozessen auf. Diese Schärfe der Anayse kennzeichnete diese außergewöhnliche Frau, die selbst auch von zahlreichen körperlichen Leiden geplagt war, die sie sich während des Krimkrieges zugezogen hatte, als sie eine Gruppe von Pflegerinnen leitete, die verwundete britische Soldaten betreute. Florence Nightingale hat einen großen Widerspruch in der Gesellschaft aufgedeckt. Trotz aller Beteuerungen hat Gesundheit keinen großen Stellenwert und wird durch Leichtsinn, Geschäftsinteresse und Nichtwissen immer wieder auf die Probe gestellt.

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