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Tierquälerei für Hühnerfleisch von Lidl

Verantwortlicher Autor: Sergej Perelman Berlin, 26.10.2022, 21:25 Uhr
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Aufgrund ihres angezüchteten Extrem-Wachstums können sich Masthühner oft nur schwer auf den Beinen halten.
Aufgrund ihres angezüchteten Extrem-Wachstums können sich Masthühner oft nur schwer auf den Beinen halten.  Bild: Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt/Equalia

Berlin [ENA] Tierschutzorganisationen haben Undercover-Aufnahmen aus dem Maststall eines Lidl-Lieferanten veröffentlicht. Auf ihnen ist zu sehen, wie Masthühner nicht nur unter ihren Haltungsbedingungen, sondern auch unter den Folgen ihres angezüchteten Extrem-Wachstums leiden.

Nachstehender Bericht bildet Teile einer Pressemitteilung der 'Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt' vom 25.10.2022 ab. Quelle: https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/fleischskandal-lidl-pm

Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt fordert Lidl auf, Verantwortung für die Zustände bei seinen Lieferanten zu übernehmen und die größten Probleme der Hühnermast, allen voran die Qualzucht, anzupacken. Die Aufnahmen entstanden bei verdeckten Ermittlungen im Sommer 2022. Gefilmt wurde über mehrere Tage in Niedersachsen, in einem Stall eines großen Lidl-Lieferanten. Die Hühner des Lieferanten werden nach Informationen der Tierschützer:innen unter anderem zu Produkten der Lidl-Eigenmarken "Metzgerfrisch" und "Grillmeister" verarbeitet.

Die Videos zeigen Masthühner, die in vollen, trostlosen Ställen vor sich hinvegetieren und Probleme haben, sich auf den Beinen zu halten. Die Tiere sind auf ein explosionsartiges Wachstum hin gezüchtet, besonders die Brustmuskulatur wird unnatürlich groß. Knochen und Organe der Tiere sind damit überlastet. Schmerzen, Deformationen und Organversagen sind die Folgen. All das gehört zum Alltag der Masthühner bei Lidl - denn auch das von Lidl verwendete Label der "Initiative Tierwohl" erlaubt den Einsatz von Qualzuchten. In den Aufnahmen sind kranke, sterbende, tote und verweste Tiere zu sehen. Die Mitarbeiter übersehen in den riesigen, vollen Ställen offenbar tote Tiere, die dann zwischen ihren Artgenossen bis zur Verwesung liegen bleiben.

Solche skandalösen Zustände sind Normalität in der konventionellen Tierhaltung. Es ist einkalkuliert, dass rund 5 % der Tiere schon vor der Schlachtung sterben. Einen Einblick in das Videomaterial bekommt man auf www.lidl-fleischskandal.de. Mahi Klosterhalfen, Präsident der Albert Schweitzer Stiftung, sagt, Lidl macht sich unglaubwürdig: "Lidls Hühnerfleisch aus 'Stallhaltung Plus' kommt von Qualzucht-Hühnern aus trostlosen Massenställen. Das belegen die Recherchen. Stellt Lidl sich das unter 'Qualität' und 'Tierwohl' vor? Wir fordern Lidl auf, Verantwortung zu übernehmen: Setzen Sie die Mindeststandards der Europäischen Masthuhn-Initiative für alle Hühner um!"

Auf https://albert-schweitzer-stiftung.de/lidl-fleischskandal kann man sich der Forderung der Albert Schweitzer Stiftung an Lidl anschließen. Die Stiftung plant zudem in den kommenden Tagen online und offline Aktionen, u. a. vor Lidl-Märkten, bei denen sie auch die Filmaufnahmen aus dem Stall zeigen wird. Mehr über die Europäische Masthuhn-Initiative: http://masthuhn-initiative.de Mehr über Masthühner in der Massentierhaltung: https://albert-schweitzer-stiftung.de/massentierhaltung/masthuehner

Protest gegen Tierleid vor Lidl-Filiale in Berlin-Mitte Was: Protestaktion »Lidl muss handeln!« mit Video-Screening und Riesenhuhn. Wann: 27. Oktober 2022 (Donnerstag), 12 bis 13:30 Uhr. Wo: vor dem Lidl-Markt Leipziger Straße 42, 10117 Berlin.

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