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Marchfelder Trockengebiete

Verantwortlicher Autor: Walter Vymyslicky Lasse/Niederösterreich, 19.03.2021, 21:52 Uhr
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Trockenrasengebiete bei Lassee
Trockenrasengebiete bei Lassee  Bild: Walter Vymyslicky

Lasse/Niederösterreich [ENA] „Manche mögens heiß“ ist der Titel der Ausstellung über Sanddünen im Österreichisch-Slowakischen Marchraum im Lasseer Schauraum. Die Ausstellung erzählt über Naturschätze des östlichen Weinviertels zu denen auch die Sanddünen und Trockenlebensräume gehören.

Dabei wird veranschaulicht, was Tiere und Pflanzen besonders leisten, um an diesen Extremstandorten zu überleben. Auf Schautafeln mit Drehscheiben und Quizfrangen, sowie mit kurzen Filmsequenzen wird man auf einfache Weise die fantastische Tier- und Pflanzenwelt dieser Lebensräume entdecken können. Dazu ist ein Zyklus von Ölbildern über Trockenlebensräume im Marchfeld des bekannten Lasseer Künstlers Gottfried „Laf“ Wurm zu sehen.

Die Sanddünen sind uralte Zeugen der letzten Eiszeit. Von den ehemals ausgedehnten Dünen im Osten Niederösterreichs sind heute nur noch kleine Reste erhalten. Sie zählen zu den wertvollsten Lebensräumen der Kulturlandschaft, denn hier finden viele hoch spezialisierte Tier- und Pflanzenarten letzte Refugien. Unmittelbar nach der Eiszeit, als das Gebiet zwischen March und Donau wenig bewaldet war, lagerten sich dort Flugsande ab. Der Wind konnte aus den Sandbänken der Gewässer große Mengen an feinen Sand aufwirbeln und verblasen.

Das hatte zur Folge, dass im Marchfeld mehrere Meter mächtige Flugsanddecken bildeten. Mit zunehmender Vegetation wurden die Sande allmählich stabil. Erst als der Mensch im Mittelalter die Wälder rodete und die Böden landwirtschaftlich nutzte, wurden die Sande wieder mobil. Unter Maria Theresias Herrschaft wurde damit begonnen, die Flugsande des Marchfeldes zu stabilisieren. Im 19. und 20. Jahrhundert folgten großräumige Aufforstungen, so dass Pionierstandorte auf Sand heute nur mehr kleinräumig ausgebildet sind.

„Wir möchten bei den Kindern das Bewusstsein für die Naturschätze vor unserer Haustür wecken, aber auch Erwachsenen die künstlerische Dimension der Landschaft zeigen. Der Schauraum und die Ausstellung wurden im Rahmen des ETZ-Projektes „Ramser NaTour“ errichtet“, berichtete Projektleiterin.

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