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Unsinn: BVDW kritisiert Zusatzsteuer für Online-Händler

Verantwortlicher Autor: BVWD Pressetext Berlin, 29.12.2020, 11:52 Uhr
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Berlin [ENA] Mit Unverständnis reagiert der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. auf den Vorschlag der CDU-Bundestagsabgeordneten Alexander Jung und Christian Haase vom Online-Handel eine „Paketabgabe“ als Zusatzsteuer zu fordern, um den stationären Einzelhandel zu unterstützen. BVDW-Vizepräsident Achim Himmelreich kommentiert „Online-Handel ist ein wichtiges Hilfsmittel in der Pandemie" und liefert einen Gegenvorschlag.

Der Online-Handel gewinnt seit vielen Jahren an Beliebtheit, nicht erst seit Corona. Während der Corona-Pandemie haben noch mehr Menschen die Vorteile des E-Commerce erkannt und konnten nur dadurch an für sie wichtige Waren gelangen. 2020 war für den Online-Handel aber auch ein Kraftakt. Sortimentsanpassungen waren notwendig, die Logistik stößt an ihre Grenzen, immer mehr Wettbewerb kommt auf. „Online-Händler, die dazu beitragen, die Versorgung mit Waren aller Art zu sichern, mit zusätzlichen Zwangsabgaben zu strafen, entbehrt jeder Vernunft“, sagt Achim Himmelreich. „Die Digitalisierung unterstützt die Gesellschaft in der Krise. Die CDU-Vertreter verweigern einer ganzen Branche den Respekt, auf die während dieser Pandemie alle bauen.“

Gerade auch kleine und mittelständische Unternehmen sind 2020 dazu übergegangen, ihre Produkte mehr und mehr online zu versenden, da Corona den Stationärverkauf unmöglich machte. Der BVDW schlägt daher vor, diese Umstellungen auf neue Multi-Channel-Konzepte sogar eher zu belohnen als Online-Händler nun zu bestrafen. Lokale Händler sollten bei der Digitalisierung besser unterstützt werden.

Es steht außer Frage, dass die Innenstädte unter Corona leiden. „Dieser Weg war aber schon lange vor Corona eingeschlagen, durch die Nachfrage der Verbraucher selbst“, sagt BVDW-Vizepräsident Himmelreich. „Der aktuelle Vorschlag mehrerer CDU-Vertreter rührt daher wohl eher aus dem Bewahrenwollen einer vergangenen Zeit, denn der Sicherung der Zukunft des Einzelhandels."

In Zukunft werde es, so Himmelreich, gar keinen Unterschied mehr zwischen den verschiedenen Kanälen geben, da auch "jeder stationäre Händler einen Online-Kanal haben wird.“ Diesen Wandel zum Omni-Channel sollte die Politik unterstützen und nicht bestrafen. Stattdessen sollte sie sich eher kritisch mit dem internationalen Wettbewerb auseinandersetzen und faire Wettbewerbsbedingungen für alle Unternehmen herbeiführen. Deshalb arbeitet der BVDW derzeit auch mit seinen Experten an einer Vision und Empfehlungen für ein erfolgreiches Shoppingerlebnis in den Innenstädten der Smart World.

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